Na, was glauben Sie? Geht er oder sitzt er aus? Noch herrscht Schweigen im Walde der sonstigen CDU-Claqueure, die gern ausschwärmten, wenn's gegen Guttenberg oder andere ging. Mutti weilt offenbar im Urlaub und wartet noch ab. Und wenn sie dann spricht, wird man sie erneut invertiert verstehen müssen.

Wie einst beim Schwindelbaron, der sich schon wieder klammheimlich in die Politik zurück schleicht. Soll er auch laut CDU/CSU-Männerkreisen, denn die schwarzen Kanzlerkandidaten sind rar geworden neben oder besser auch wegen ihr. Sie lässt es ja gern so aussehen, als ob sie damit nix zu tun hat. In der Ernennung sie allein beim Figurenschieben, im Abschuss dann der Geschobene mit einer persönlichen Abschiedserklärung. Noch kurz den Zapfen gestrichen und Ex.

Das System Merkel eben, mit SMSen wie Streubomben, Rückenstärkung als Angriffsvorbereitung und einem bis heute schweigenden Amtsvorgänger des derzeit schon wortkargen Christian. Ein System, das nun bröckelt und dem der Presseritt eigentlich gilt. Denn mal ehrlich – der Mauschelkönig ist weiß Gott peinlich. Aber Schaden anrichten kann er nicht. Obwohl man gern solche Bankkonditionen für alle einführen würde – aber das hieße ja, die Banken wieder an ihre eigentliche Aufgabe erinnern.

Nur noch Stunden wohl, bis nun Mutti mit einer ihrer gedrechselten Anmerkungen aufwarten wird. Bis dahin hat sie längst Klartext im Hinterstübchen gesprochen und Christian weiß, was er zu tun hat. Derzeit tut er eins – er lässt neue präsidiale Termine verbreiten. Ob aus Sturheit oder bereits mit Humor, man weiß es nicht. Diesmal natürlich auch nicht persönlich per Telefon, sondern via Fax und Mail, damit die Presse frei vorab berichten kann. Der andere Weg ist wohl auch untauglich geworden – zu emotional irgendwie. Und ständig ist bei vielbeschäftigten Chefredakteuren nur die Mailbox zu sprechen.

Auf Nachfragen antwortet er nicht mehr – vielleicht aber verhandelt er auch längst mit der Bild über das große Offenbarungsinterview. Hilft dann wieder beiden, wie in guten alten Zeiten. Als die Bild das frisch geborene Ministerpräsidentenbaby noch lauthals bejubelte und dem neuen Paar die Minne sang.

Aber wie sagte einst schon der Kanzler der Bosse und ebenfalls Maschmeyer-Freund Schröder? Eine Politik gegen Glotze und Bild ist nicht möglich. Niemand weiß das besser als gerade Mutti. Nun kommt der Spiegel und weitere Zeitungen noch oben drauf. Der Hot Button steht also schon lange im Raum. Mit etwas Schwein hat ihn schon immer niemand ernst genommen. Dann kann er bleiben. Das Amt hingegen wird dann in absehbarer Zeit wohl als unsinniger Kostenposten abgeschafft.

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