Es ist wieder mal Winter - es reicht - wechseln! Nur wohin? TelDaFax ist schon pleite, andere haben ihren Strom gelb eingefärbt, so dass nur noch das schwarze Plutoniumsymbol fehlt und die Dritten sagen, es sei öko, wenn man jetzt auf vermehrten Maisanbau statt Nahrungsmittel setzt. Ganz Pfiffige behaupten gar schon, ihr Strom sei "lekker". Eines eint sie alle - sie werden gern mal teurer im Namen der Energiewende.

Entweder direkt – dann gibt’s Gebrüll an der Rechnungsfront. Oder indirekt, dann gibt’s irgendwann doch noch radioaktives Grundwasser, wenn der ehemalige Stromkunde nicht ordentlich hinlegt, um den Dreck sauber zu verbuddeln. Oder eben ganz versteckt – wenn die Herren an der Leipziger Strombörse mal wieder auf “Black Out” pokern und sich parallel dazu die Industrieriesen im Land eine Nullrunde bei den Netzentgelten auf Kosten von Oma Schnickenfittich gönnen.

Gibt dann ein stimmiges Bild – schau! kaum ist die Atombude aus wird der Strom knapp und deshalb teurer.

Ungerecht? Betrug? Verbraucherabzocke? Ach nicht doch. Das ist die Kohlsche Langzeitwirkung des christlichen Spruches “Masse bringt Masse.” Also schnapp den Euro bei vielen Kleinen und gib den Euro bei wenigen Großen. Und wenn das mit dem Stromleitungsbau für die geflügelten Küstenwindparks auf Kosten der Verbraucher nicht klappt, steigen wir eben wieder auf Atom oder R12-Batterien und Kerze um. Keine Angst – die Kühlbecken sind noch warm.

Wer möchte denn wirklich eine dezentralisierte, frei und eigen genutzte Stromerzeugung, ja gar einen offenen Markt bei der Energiegewinnung? Also Vattenfall, E.ON, RWE, EnBW und die Bundesregierung auf keinen Fall, denn wo bliebe denn dann die schöne Geiselnahme des Verbrauchers?

Also steigt der Preis eben bei allen wieder mal an – noch ganz ohne Energiewende, aber schon im Namen derselben – die Gelegenheit war einfach zu günstig.

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