Wetten, dass er schon morgen der vergessenste aller Präsidenten sein wird? Zu harmlos der Mann, eine Randnotiz Merkelscher Personalpolitik. Was schon seit Amtsantritt langweilig war, fand nun endlich ein Ende. Ins Amt gepresst und unter Druck wieder rausgekehrt - wie der Anfang so das Ende.

Wenn man nicht nachtragend ist, wünscht man ihm, er könne die Pension behalten. So als letztes Upgrade der Karriere – diesmal ein legales vom Steuerzahler. Sonst kommt er womöglich in einer guttenbergischen Verzweiflungstat zurück?

Natürlich kriegt er die Kohle nur, wenn er jetzt endlich ehrlich erzählt, wie das so läuft in den besseren Kreisen. Denn noch geben sich alle leise entsetzt – vor allem die Politikergilde kennt ja das Thema mit Goodies, Spenden, Verwurstelungen am Stehbuffet und im Hinterzimmer.

Noch salbadern sie hinter dem selbstgerechten Grüßaugust her, als wäre gerade frische Luft zur Tür hereingeweht. Und neue Namen gibts auch schon, kaum dass Kehrschaufel und Besen wieder in der Kammer stehen. Parallel klagt so mancher, wo uns denn die Moral noch hinführen soll, wenn es Maßstab wird, nichts mehr annehmen zu dürfen.

Und denen, die gerade ganz leise sind, dämmert sicherlich, dass die Zeit des Händeschüttelns für 10.000 Euro endgültig vorbei ist. Da geht in so manchem Ministerzimmerchen sicher eine Lampe an, im sächsischen Wirtschaftsministerium sogar eine sehr teure.

Also Freunde – wenn wir was gelernt haben, dann doch folgendes. Hände aus dem Mustopf, sonst bleibt keine frei, um wenigstens ab und zu dem Volk zu winken. Denn er war einer wie ihr – auch wenn ihr das nicht gern hören werdet – schließlich habt ihr ihn ja einst auf das Stühlchen geschoben. Also erhöhte Obacht vor der nächsten Schiebung. Klappert vorher wenigstens mal das Facebookprofil von den Kandidaten ab.

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