Langsam wird es immer fader. Also fader wirklich von fad, nicht von fadern am Potentiometer in einer rauschenden Disconacht. Warum eigentlich muss das eigene Kinderstübchen in der aktuellen Politik dieser FDP-Gesichter ohne echte Jugendhandarbeit nur so deutlich hervortreten? Warum muss man sich als intelligenzbewaffnete Großstadtamazone mit diesen Würstchen herumplagen? Wo bleiben die echten Männer?

Die sind früher einfach umgefallen. Auf dem Feld, mit der Rübe in der Hand, auf dem Weg zur Kneipe (meist auf dem Rückweg) oder beim Fest am Dorfanger – kurz vor der tausendsten Verkündung ihres eigentlichen Lebensmottos: “Nich lang Schnacken – Kopp inn Nacken!” Es gab eine einfache Machart – Herz, Hirn oder Leber, irgendetwas setzte aus und irgendwie waren alle glücklich. Ein guter Kerl letztlich, er jetzt, aber auch gut, dass er weg is.

Sarg nach unten – einen Heben gehen und der Rest war gute Erinnerung. Das Leben lebte man halt vorher, nicht erst, wenn Rudi Assauer über den Fernpixolator wankte.

Heute schaut dieser laufende Anzugmeter in die Kamera und fragt die diabolische Umkehrung des guten alten Spruches – Hunde, wollt ihr ewig leben – mit “öhm, es ist nicht schön, dement alt zu werden” Ein Zustand dieses “Alt sein” übrigens, den jeder erreichen möchte, nur keiner will darin leben!

Betonung also auf alt, denn das trifft ja meist die, die sich die biblische Zahl jenseits der 75 fürderhin noch werden leisten können. Ergo die Reichen mit all der neu eingepreisten Luxusmedizin statt einer vernünftigen Grundversorgung – kommt, noch einen Schnaps auf diese Erkenntnis – dann müssen wir sie nicht so lang ertragen und freuen uns irgendwann wieder wie die Kinder.

Kurz bevor wir gänzlich ohne Lebensversicherung und Vollkasko für den Denkbregen einfach niedersinken.

Dann endlich auch frei von Scham und Erinnerungsvermögen.

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