Spannende Zeiten, schnelle Zeiten, so schnell, dass alles zu einem einzigen Informationsbrei verschwimmt und schlicht unwichtig wird. 50 Prozent Jugendarbeitslosigkeit in Spanien, eine brummende deutsche Wirtschaft, die Finanzwirtschaft wird reich und reicher, aber gibt sich ab und zu sehr besorgt. Israel bleibt im Kriegskurs auf iranisches Öl, Wolfgang ist mal wieder im Steuerglück und irgendwo zwischen NRW und dem Horn von Afrika segeln Piraten auf alten Handelswegen. Griechenland? Wo liegt das jetzt gleich noch mal rum?

Tuvalu versinkt und warum darf eigentlich BP in Alaska die nächste Umweltkatastrophe vorbereiten, wo doch die alte noch nicht bezahlt ist? Der Club of Rome tritt kurz, aber ehrwürdig hervor um zu verkünden, was jeder, der seinen Kopf noch nicht im Hinterteil von jemandem hat, der dafür bezahlt, schon weiß: Die Welt wird für den angeblichen Fortschritt sehr bald Umweltkatastrophen, Wirbelstürme und Überflutungen auf der Rechnung vorfinden.

Nicht erst in Zeiträumen, wo man die Sache locker unter den Radieschen belächeln wird. Da schwimmen wir also dann endlich wirklich alle in der ersten Reihe.

Ach so – die Ressourcen gehen zur Neige und es wird darum Kriege geben. Interessante, wenn auch schon bekannte Weltsicht – sind ganz sicher wieder diese Gutmenschen, Linksfaschisten, Weltverbesserer und Klugscheißer ohne Bezug zur Realität diese Club of Rome – Spinner.

Denn wir alle tun doch das, was wir können: kurz aufschauen, dann gibt es belegte Brote und am Morgen ein pünktliches Erscheinen am Fließband. Also was interessieren uns diese bösen, faulen, trickreichen Griechen wirklich? Ach ja, wegen der Exportindustrie, wegen Europa und weil man einen Arbeitsplatz benötigt um überhaupt Mensch zu werden, ist das ein sehr wichtiges Thema.

Was bleibt, ist ein Gehirngewitter und der Wunsch nach eben jener Ruhe, die man nicht haben darf.

Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man sich mit einer schweren Verblödungsallergie nur noch in die Tonne legen kann. Und die Welt kreisrund an sich vorüber ziehen lässt. Das schafft Abstand.

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