Regelmäßig organisiert die Sonderkommission-Kfz gemeinsam mit den GFG`n (Gemeinsame Fahndungsgruppen) der Polizeidirektionen Fahndungswochen, in welchen konzentriert und organisiert nach entwendeten Fahrzeugen gefahndet wird. In Auswertung des aktuellen Fallaufkommens werden Begehungsmuster, regionale Schwerpunkte und besonders betroffene Fahrzeugfabrikate betrachtet und in eine Strategie eingearbeitet, welche das Grundgerüst für die meist mehrtägigen Einsätze bildet.

Erster Fahndungserfolg:

6. Juni 2019, gegen 09:15 Uhr: Im Rahmen einer Kontrollmaßnahme durch zivile Einsatzkräfte der Polizeidirektion Zwickau auf der BAB4 zwischen Schmölln und Meerane, sollte ein Audi Q5 mit polnischem Kennzeichen angehalten werden.

Der Fahrer des Audi schien dem Signal „Polizei Folgen“ und den Weisungen mit der Polizeikelle zunächst Folge leisten zu wollen, beschleunigte dann aber wieder in Höhe der Abfahrt Hohenstein. In wilder Flucht und unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln flüchtete der Audi dann weiter in Richtung Chemnitz – mit bis zu 250 km/h und gefährlichen Fahrspurwechseln.

Die Einsatzkräfte folgten mit dem notwendigen Abstand um den Kontakt zu halten und keine zusätzliche Gefährdung zu provozieren. An der Abfahrt Limbach-Oberfrohna fuhr der Audi weiter in Richtung Chemnitz, wieder verkehrsgefährdent und weiterhin mit stark überhöhter Geschwindigkeit. In Rabenstein befuhr der Audi sogar den Gehweg, wobei er einen Fahrradfahrer streifte – welcher zum Glück unverletzt blieb – und einen PKW Citroen touchierte.

An einer Baustelle fuhr er in ein Wohngebiet ein und verlor bei der Ausfahrt aus diesem Areal die Kontrolle über das Fahrzeug und rutschte in einer Rechtskurve in ein Grundstück am Chemnitzer Riedenbachweg. Der Audi durchbrach dabei einen Bauzaun und beschädigte einen Stromkasten. Beim Versuch das Fahrzeug rückwärts aus der Unfallstelle herauszufahren, kollidierte der Audi mit dem Dienstfahrzeug der Fahndungskräfte.

Die Einsatzkräfte holten den Fahrer aus dem Fahrzeug und nahmen diesen vorläufig fest. Es handelt sich um einen 23-jährigen Polen. Bei der Überprüfung des Fahrzeuges stellte sich heraus, dass der Audi in der Nacht zum Vortag in Hessen (Bereich Hanau) entwendet worden war. Der Fahrer war nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. Ein durchgeführter Drogenschnelltest war positiv.

Zweiter Fahndungserfolg:

6. Juni 2019, gegen 08:00 Uhr: An der Autobahnanschlußstelle Marsdorf der BAB 13, wurde durch Kräfte der Polizeidirektion Dresden ein Audi Q5 mit polnischen Kennzeichen angehalten und kontrolliert. Bei der Überprüfung des Fahrzeuges stellte sich auch hier heraus, dass der Audi in der Nacht zum Vortag ebenfalls in Hessen entwendet wurde – nur wenige Kilometer vom ersten Tatort entfernt. Der Fahrer wurde vorläufig festgenommen. Es handelt sich um einen 42-jährigen Polen.

Wegen des räumlichen Zusammenhangs der Entwendungen und dem identischen Fabrikat der Fahrzeuge wird nun bei der zuständigen hessischen Staatsanwaltschaft angeregt den Verdacht des Bandendiebstahls, gem. §244 StGB, zu prüfen und einen entsprechenden Haftbefehlsantrag zu stellen.

Petric Kleine, Präsident des Landeskriminalamtes Sachsen:
„Diese Fahndungserfolge sind das Ergebnis professionell vorbereiteter und durchgeführter Einsatzmaßnahmen. Durch die Aufrechterhaltung eines hohen Fahndungsdruckes leistet die sächsische Polizei einen bundesweiten Beitrag zur Zurückdrängung der internationalen Kfz-Verschiebung.“

FAQ`s:
Soko-Kfz: Sonderkommission der sächsischen Polizei zur Bekämpfung der internationalen Kfz-Verschiebung mit zentraler Führung und Koordination im LKA Sachsen und regionalen Ermittlungsabschnitten in allen Polizeidirektionen

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