Von Heike König: Was macht eigentlich NUKLA? Meines Wissens Kartoffelkonzerte und dafür sorgen, dass Leipzigs Auwald Weltkulturerbe werden soll. Ist es dem Vereinszweck nun zweckdienlich, potenzielle Partner, grüne Stadträte, Bürgermeister anzugreifen und mit Falschaussagen und Halbwahrheiten zu überschütten?

Es gibt kein personifiziertes Böses in Form von Kommunen, Bürgermeistern, Stadträten, öffentlichen Verbänden etc. Politische Entscheidungen werden in unserem Land glücklicherweise demokratisch gefasst, man muss für seine Positionen werben und Partner und Verbündete suchen, um Mehrheiten zu finden. Logisch ist auch, dass nicht jeder alle Entscheidungen gut findet. Die Beschlüsse, am Thema Elster-Saale-Kanal gemeinsam weiterzuarbeiten, wurden und werden demokratisch in den Stadträten der betroffenen Kommunen (Leuna, Schkeuditz, Leipzig u.a.) gefällt, es waren und sind keine geheime Hinterzimmerabsprachen.

Der GRL tut im übrigen nur das, was seine Mitgliedskommunen wollen. Dessen Stimmberechtigte, die 14 Bürgermeister und Landräte, haben in ihrem Rahmen Möglichkeiten über Finanzmittel für Projekte zu entscheiden, wobei diese immer durch Fördermittel vervielfacht werden. So auch bei der Potenzialanalyse zum Kanal. Weder baut der GRL Schiffshebewerke noch Yachthäfen, die Planungshoheit liegt immer bei den Kommunen.

Auch ein Herr Stoiber muss das akzeptieren. Wobei es ihm unbenommen ist, für seine Positionen zu werben. Demokratische Entscheidungen aber in Frage zu stellen und unfair zu torpedieren, ist schlechter Stil. Wer ist Herr Stoiber, dass er sich über die demokratisch gefassten Beschlüsse stellt? Und wieso reduziert er den GRL auf die von ihm kritisierten Projekte? Wieso geht er nicht seinem Vereinszweck nach, sondern macht sich neuerdings auf, von ihm identifizierten vermeintlichen Problemen im GRL nachzuspüren?

Einige Klarstellungen:

1. Leipzig möchte meines Wissens keinen Kanal durch den Auwald bauen.
2. Leipzig möchte meines Wissens auch nicht massenhaft Motorboote auf unseren Gewässern.
3. Niemand verweigert sich. Es gab meines Wissens mehrere Gespräche zwischen Herrn Stoiber und der Stadt Leipzig, eines mit der AG-Leiterin Landschaftspflege des GRL, eines mit mir. Die Positionen sind ausgetauscht.
4. Der GRL ist weder ein Zweckverband noch eine Planungseinrichtung noch ein Verein. Er ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Kommunen mit dem Ziel der gemeinsamen Bearbeitung interkommunaler Aufgaben.
5. Ich bin nicht Geschäftsführerin des GRL und nicht projektverantwortlich oder -steuernd. Ich bin verantwortlich u.a. für Organisation und Öffentlichkeitsarbeit.
6. Die Geschäftsstelle des GRL mit ihren Aufgaben ist der Gemeinde Bordorf angegliedert.
7. Ich leite die Geschäftsstelle mit Unterbrechung von einem Jahr seit Februar 2004.
8. Im September 2011 rückte ich in den Stadtrat nach, mein Fachwissen ist dort nicht hinderlich.
9. Zur Beschlussfassung des Kanalantrags im Stadtrat am 10.7.2013 habe ich wegen eventueller Befangenheit nicht mitgestimmt.

Zum Artikel:

Motorboote, Elster-Saale-Kanal, Marina: Wen vertritt eigentlich der Grüne Ring Leipzig?
Vordringlich verfolgt die Stadt Leipzig …

Ich vermisse bei den sich hier gegenseitig anfeuernden Kritikern so etwas wie “meines Wissens” oder “meines Erachtens” in ihren Positionen. Die Tatsachenbehauptungen stehen da wie in Stein gemeißelt und sind doch nur persönliche Sichten oder Vermutungen. Leider oft unsachlich und gepaart mit missionarischem Eifer – wer nicht für mich ist, ist gegen mich… Schade.

Ich höre mir andere Meinungen gern an und diskutiere, vorausgesetzt, auch meine wird akzeptiert, nicht geteilt! Falls jemand also MIT mir anstatt ÜBER mich reden möchte, ich bin über die Geschäftsstelle des GRL telefonisch oder persönlich erreichbar. Nach meinem Urlaub. Es grüßt aus Norwegen Heike König.

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