Der Mitteldeutsche Basketball Club hat am Abend einen äußerst wichtigen Heimsieg feiern können. Vor 2400 Zuschauern bezwangen die Wölfe die Basketball Löwen Braunschweig mit 84:81 Zählern. Damit bringen sich die Mitteldeutschen in eine komfortable Ausgangslage im Hinblick auf den Liga-Verbleib.

Nach einem turbulenten Start der Weißenfelser entbrannte in der zweiten Hälfte ein erbitterter Schlagabtausch, in welchem die Saale-Städter jedoch die Nerven wahrten und so durch eine geschlossene Teamleistung den 15. Platz in der Tabelle festigten. Der direkte Konkurrent um den Klassenerhalt aus Crailsheim müsste die nächsten zwei Begegnungen gewinnen und die Saale-Städter am letzten Spieltag mit 40 Punkten gegen Bremerhaven verlieren, damit das Bestehen der Wölfe in der easyCredit BBL gefährdet werden würde. Mit Zuversicht schreiten die Weißenfelser also in den Endspurt im Basketball-Oberhaus.

Die Wölfe legten in den ersten Minuten des ersten Viertels eine Gala-Vorstellung aufs Parkett. Andrew Warren erklärte die heiß erwartete Partie mit einem erfolgreichen Dreier für eröffnet. Gefolgt von Punkten durch Tremmell Darden und James Farr hatten sich die Mitteldeutschen nach einer Minute mit 7:0 in Führung gebracht.

Die überrascht wirkenden Braunschweiger wurden weiter in die Mangel genommen, sodass nach nur gut drei Spielminuten eine 15:2 MBC-Führung auf der Anzeigetafel prangerte. Die Löwen versuchten mit aggressiver Defense den Lauf der Wölfe zu stoppen, doch blieben zunächst ohne Erfolg. Denn James Farr erhöhte zur Mitte des Abschnitts auf 22:5 Zähler.

Nun begannen die Gäste ihre anfängliche Überraschung abzuschütteln und hielten sich durch Freiwürfe im Spiel. Die Würfe fielen nicht mehr so leicht, wie noch in den ersten Minuten, da die Niedersachen ihrem Ruf als ein verteidigungsorientiertes Team gerecht wurden. Dennoch setzte sich Jovan Novak eine Minute vor der Viertelpause in der gegnerischen Zone für zwei Punkte durch, was noch von einem erneuten Dreier von Andrew Warren abgerundet wurde. Mit 31:18 Zählern ging der erste Abschnitt klar an die Gastgeber von der Saale.

Es herrschte eine hitzige Stimmung im Wolfsbau. Braunschweig wollte sich noch nicht so früh überlaufen lassen und nahm den Kampf an. Nach knapp zwei Minuten hatten sich die Niedersachen auf 20:32 herangekämpft. Doch James Farr konnte wieder erfolgreich unter dem Gäste-Korb einnetzen. Noch behielten die Wölfe die Oberhand und hielten durch Treffer von Lee Moore und Trevor Releford nach drei Minuten die 38:28 Führung.

Es wurde hektischer im MBC-Spiel zur Mitte des zweiten Viertels. Unsicherheiten hatten sich eingeschlichen und stärkten den Löwen den Rücken. Tremmell Darden war zur Stelle und drückte den Ball nach sechs Minuten zum 40:28 durch den Ring. Nach weniger erfolgreichen Minuten jedoch, hatten die Braunschweiger sich zwei Minuten vor dem Pausenpfiff auf 34:42 herangekämpft.

Andrew Warren behielt einen kühlen Kopf und setzte sich in der Löwen-Zone zum 44:34 durch. Doch auch Braunschweig war endgültig in der Partie angekommen und verwandelte noch kurz vor dem Ertönen der Sirene einen Dreier zum 44:39 Halbzeitstand aus Sicht der Mitteldeutschen.

Was am Anfang noch wie ein einfaches Spiel ausgesehen hatte, wurde ab dem dritten Viertel ein erbitterter Kampf. Die Löwen standen den Weißenfelsern in der Defense auf den Füßen und versuchten die Oberhand zu erringen. Nach knapp zwei Minuten befand sich der MBC nur noch knapp mit 44:42 in Führung und suchte nach einem Erfolgserlebnis.

Zunächst bewerkstelligten die Braunschweiger den 44:44 Ausgleich, dann traf Tremmell Darden im Anschluss zur erneuten MBC Führung. Viele solcher Führungswechsel sollten sich in den nächsten Minuten ereignen. Als Jovan Novak nach gut vier Minuten per Dreipunktwurf zum 51:46 traf und sich die Weißenfelser Offense wieder gefestigt hatte, kämpften sich die Niedersachen im Anschluss erst auf 50:51, dann zum 52:52 und nach knapp acht Minuten zum 54:54 heran.

Anderthalb Minuten vor Ende des dritten Abschnitts hatten sich die Gäste sogar mit 57:56 in Führung gebracht. Doch Benedikt Turudic fasste sich ein Herz unter dem Korb, netzte erst für zwei Punkte zum 58:57 ein und verwandelte ebenfalls kurz vor Ablauf der Uhr erneut zwei Zähler zum 60:57.

Mit Selbstvertrauen starteten die Wölfe also in den finalen Abschnitt und konnten erneut durch Turudic nach wenigen Sekunden punkten. Doch Braunschweig hatte sich längst nicht aufgegeben und erarbeitete sich durch harte Verteidigung nach zwei Minuten den 61:62 Anschluss. An Spannung war die Partie jetzt schon kaum zu überbieten, als sich die Gäste aus Niedersachen plötzlich knapp sechs Minuten vor dem Ende mit 67:64 in Führung brachten.

Der Wolfsbau tobte, als Lee Moore den 66:67 Anschluss verwandelte. Die Wölfe brauchten Antworten auf immer stärker werdende Löwen, die Tremmell Darden zu geben wusste. Beim Wurfversuch mit erfolgreichem Abschluss wurde Darden nach knapp fünf Minuten gefoult, um auch noch den Bonusfreiwurf zum 69:69 zu versenken. Längere Zeit konnten beide Mannschaften nicht zum Abschluss kommen.

Doch die Gäste waren es, die sich zunächst mit gut drei Minuten noch auf der Uhr mit 71:69 in Führung brachten. Trevor Releford und Tremmell Darden waren jedoch hellwach und konterten die Braunschweiger Angriffe. Letzterer konnte die Mitteldeutschen anderthalb Minuten vor dem Abpfiff durch Freiwürfe zum 77:75 bringen. Nachdem die Weißenfelser den vermeintlich letzten Angriff der Gäste stoppten, im folgenden Angriff gefoult wurden und durch Trevor Releford an der Freiwurflinie mit 80:75 in Führung gingen, netzten die Löwen ebenfalls noch einmal ein.

Tremmell Darden machte mit sechs Sekunden vor Ablauf der Spieluhr mit einem krachenden Dunking klar, welches Team heute gewinnen würde. Er war es auch, der knapp zwei Sekunden vor der Schlusssirene zwei Freiwürfe zum 84:81 und damit dem Endstand verwandelte.

„Wir wollten den Sieg heute wirklich haben. Wir waren sehr gut vorbereitet und wussten, was auf uns zukommt. Ich muss sagen, dass Braunschweig eines der am härtesten spielenden Teams der Liga ist. Durch das physische Spiel haben wir ein bisschen die Kontrolle verloren, die wir uns am Anfang herausgespielt hatten. Dann wurde die Partie zu einem Kampf. Von unserer Seite hat die Qualität im Verlauf etwas nachgelassen. Wir wussten, was dieses Spiel für uns bedeutet und waren voll fokussiert.

Wir wollten unbedingt gewinnen. Ich glaube, dass das am Ende der ausschlaggebende Grund war. Es ist wirklich toll, was wir in den letzten Wochen zusammen geschafft haben. Ich wünsche mir, dass wir auch die nächsten zwei Spiele konzentriert bleiben und im letzten Heimspiel gegen Bremerhaven eine noch heißere Atmosphäre gemeinsam mit den Fans kreieren. Wir wollen uns so verabschieden, wie wir es auch verdient haben. Ich denke, die gesamte MBC-Familie hat verdient, noch ein weiteres Jahr in der ersten Liga zu spielen“, resümiert MBC-Head Coach Silvano Poropat nach dem Heimsieg.

MBC:
Moore (5), Farr (11), Darden (26), Brembly (0), Kerusch (2), Niedermanner (dnp), Gille (dnp), Zylka (dnp), Releford (10), Novak (12), Warren (10), Turudic (8)

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