Die U23-DM im hessischen Wetzlar wirft ihren Schatten voraus – am 15. und 16. Juni messen sich Deutschlands beste U23-Leichtathleten. Der SC DHfK Leipzig schickt zehn Sportler ins Rennen. Mit vier Sprintern, darunter Marvin Schulte (100 m) und Felix Straub (200 m), der Titelverteidigerin über 1.500 Metern, Julia Klein, und Speerwerfer Jakob Nauck starten einige Medaillenhoffnungen für das Leichtathletikzentrum des SC DHfK. Auch der Deutsche Hallenmeister Robert Farken will nach seiner Verletzung wieder angreifen.

100 m, Männer: Marvin Schulte hat Medaille im Blick

Es läuft einfach bei ihm. Sprinter Marvin Schulte ist aktuell in bestechender Form. Ende Mai lief der 20-Jährige über die 100 Meter in 10,29 Sekunden neue Bestzeit in Weinheim. Anfang Juni setzte er in Jena mit 10,23 Sekunden die nächste Duftmarke und ließ die nationale Konkurrenz hinter sich. „Im fliegenden Bereich bin ich momentan unschlagbar“, so Schulte.

Jetzt steht für den schnellen Mann und seine Kollegen mit der U23-DM die nächste Bestandsprobe an. „Die Top drei sollten in Wetzlar machbar sein. Aber ich lass mich überraschen, was am Wettkampftag geht. Ich fühle mich aktuell ziemlich gut und werde die Woche nutzen, um mich optimal auf die U23-DM vorzubereiten“, sagt der Leipziger. Über die 100 Meter gehen für den SC DHfK zudem Niels Torben Giese (Qualifikation: 10,55 sec) und Ole Werner (Q: 10,62 sec) an den Start.

200 m, Männer: Felix Straub möchte den Titel

Über die doppelte Distanz startet mit Felix Straub ein weiterer schneller Mann des SC DHfK. Nach einer Vorsaison, die von Verletzungen geprägt war, ist der 22-Jährige aktuell in der Form seines Lebens. Ähnlich wie Trainingskamerad Schulte steigerte sich auch Straub von Rennen zu Rennen.

Auf seiner Paradestrecke, den 200 Metern, steht seine neue Bestzeit bei 20,79 Sekunden. Fragt man den gebürtigen Franken zu den Zielen in Wetzlar, besteht kein Zweifel an den Titelambitionen: „Ich bin topfit und schmerzfrei. Zudem konzentriere ich mich ausschließlich auf die 200 Meter. Unter diesen Voraussetzungen möchte ich zum Titel laufen.“

1.500 m, Frauen: Julia Klein in ungewohnter Rolle – die Jägerin wird zur Gejagten

In einer neuen Rolle findet sich Mittelstrecklerin Julia Klein wieder. Im vergangenen Jahr lief die Studentin in Heilbronn zum U23-Titel. Vormals Jägerin, ist die 22-Jährige nun die Gejagte. Bei der Zielstellung sind sich Heimtrainer Daniel Fleckenstein und seine Athletin einig: „Wir wollen in den Endlauf. Eine Platzierung unter den Top fünf wäre großartig. Wenn am Ende die Titelverteidigung herausspringt, haben wir alles richtig gemacht. Dass Julia auf den Punkt liefern kann, hat sie bereits gezeigt.“

800 m, Männer: Robert Farken nach Verletzung für Wetzlar gemeldet

Mit einem kleinen Fragezeichen muss der Start von Robert Farken über die 800 Meter betrachtet werden. Nach seinem verletzungsbedingten Ausfall (Verletzung im Bauchraum) vor knapp sieben Wochen befindet sich der amtierende deutsche Hallenmeister wieder im Training und macht gute Fortschritte: „Ich bin seit Ende Mai wieder richtig im Lauftraining, fühle mich gut und habe keine Schmerzen mehr.“

Die Entscheidung, ob Farken startet, wird die aktuelle Trainingswoche zeigen. Laut Bundestrainer Thomas Dreißigacker kann sein Schützling, wenn seine Verfassung einen Start zulässt, um eine Medaille mitlaufen. Im Rahmen des 21. Internationalen Leichtathletik Meetings Anhalt am 14. Juni wird sich Robert Farken einem Belastungstest vor der U23-DM unterziehen. Der 22-Jährige würde in Wetzlar mit einer Sonderstartgenehmigung auf die Bahn gehen.

Speerwurf, Männer: Jakob Nauck peilt U23-EM-Norm an

Im Speerwurf der U23-Junioren geht es um nichts anderes, als die Norm für die U23-EM im schwedischen Gävle (11. bis 14. Juli 2019). Diese liegt bei 76 Metern und wird von Club-Speerwerfer Jakob Nauck und Heimtrainer Wolfgang Köhler als Ziel angepeilt. In der aktuellen Saison konnte sich Nauck bereits steigern. Seine Bestweite liegt seit dem Schönebecker Solecup am 24. Mai bei 71,74 Metern. Damit liegt der 20-Jährige in der deutschen Bestliste auf Rang vier. Sofern alle Wettkampfbedingungen in Wetzlar stimmen, kann der amtierende deutsche U20-Meister bei der Medaillenvergabe mitreden.

100 m Hürden, Frauen: Ann-Cathrin Vogl hofft auf Top-10-Platzierung

Mit zwei Läuferinnen geht der SC DHfK im Stadion Wetzlar in den Hürdenwald. Für Medizinstudentin Ann-Cathrin Vogl und ihre Trainingspartnerin Lydia Schubert ist die Teilnahme an der U23-DM ein Saisonhöhepunkt. Vogl steht mit ihrer Bestzeit von 14,22 Sekunden unter den zehn besten U23-Hürdenläuferinnen. Auf eine ähnliche Zeit hofft auch Heim- und Bundestrainer Jan May: „Bei Ann-Cathrin wäre eine Top-10-Platzierung gut.“

Die Zielstellung für Ann-Cathrin Vogl ist damit klar gesteckt. Im Vorlauf mit einer soliden Zeit für den Endlauf qualifizieren und dort neue Bestzeit laufen. Für Lydia Schubert wird das nationale Kräftemessen eine Premiere. Die 18-Jährige nimmt das erste Mal an der U23-DM teil. Ihre Bestzeit steht im Moment bei 14,33 Sekunden. Für den Schützling von Trainer Jan May gilt die Devise, zu lernen und die Atmosphäre einer Meisterschaft zu genießen.

Speerwurf, Frauen: Lea Wipper mit U23-DM-Premiere

Ähnliches gilt für Speerwerferin Lea Wipper. Mit 18 Jahren steht auch sie noch am Anfang ihrer Sportlerkarriere. Mit ihrer Meldeleistung von 54,08 Metern gehört Wipper allerdings zu den Medaillenkandidaten. Sollte dies der U18-Vizemeisterin nach ihrem Wechsel in die U20-Riege gelingen, wäre das eine tolle Entwicklung.

Die Delegation des SC DHfK Leipzig für die U23-DM in Wetzlar (Änderungen vorbehalten):

100m, Männer: Niels Torben Giese (Qualifikation: 10,55 sec),
Marvin Schulte (Q: 10,23 sec), Ole Werner (Q: 10,62 sec)

200m, Männer: Felix Straub (Q: 20,79 sec)

100m Hürden, Frauen: Lydia Schubert (Q: 14,33 sec), Ann-Cathrin Vogl (Q: 14,22 sec)

Speer, Frauen: Lea Wipper (Q: 54,08 m)

Speer, Männer: Jakob Nauck (Q: 71,74 m)

1.500 Meter, Frauen: Julia Klein (Q: 4:32,99 min)

800m, Männer: Robert Farken (Q: Sonderstartgenehmigung)

 

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