Was für ein großer Erfolg für Nachwuchs-Wasserspringerin Johanna Krauß vom SC DHfK Leipzig! Bei den Juniorenweltmeisterschaften in Kiew holte die 16-Jährige Gold und Silber und feierte damit den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere und den größten im Jugendbereich der Abteilung Wasserspringen des SC DHfK seit 21 Jahren.

„Ich bin einfach super-, superhappy und kann es noch gar nicht richtig glauben“, sagte Johanna Krauß am Morgen nach ihrem zweiten Wettkampf bei der Junioren-WM glücklich. Ein WM-Titel vom 1-Meter-Brett und Silber über 3 Meter sind die starke Bilanz ihrer WM-Premiere in Kiew. „Damit hätte ich nicht gerechnet. Mein Ziel war es, meine Sprünge persönlich gut zu absolvieren und gerne auch ins Finale einzuziehen. Eine bestimmte Platzierung hatte ich dabei aber nicht im Kopf.“

Im Finale der B-Jugend bewies Johanna gleich mehrfach kühlen Kopf und Nervenstärke. Im 1-Meter-Brett-Finale lag sie vor dem letzten Sprung noch auf Platz 3. Mit einem blitzsauberen 2,5-fachen Vorwärtssalto gelang ihr noch der Gold-Coup mit zwei Punkten Vorsprung vor der Italienerin Elisa Pizzini, amtierende Jugend-Europameisterin. Auch im zweiten Wettkampf über 3 Meter verhalfen Johanna die letzten beiden Sprünge von Bronze zu Silber. Die Nachwuchsathletin hat ihr eigenes Geheimnis, die Ruhe in solch kribbligen Situationen zu behalten.

„Ich versuche zwischen den Sprüngen nicht so viel über den Wettkampf nachzudenken, sondern erinnere mich an tolle Erlebnisse wie schöne Urlaube mit meinen Eltern und meinem Bruder und höre passende Musik dazu, die mich daran erinnert. Wenn ich dann auf dem Brett stehe, gehe ich die Schwerpunkte des Sprunges noch einmal durch und denke positiv, dass alles gut werden wird.“

Als Wettkampf-Typ bezeichnet sie auch ihr Abteilungsleiter Wasserspringen, Manfred Große. „Johanna ist eine sehr talentierte und disziplinierte junge Sportlerin. Was sie aber besonders auszeichnet, ist, dass sie sich vom Training zum Wettkampf noch einmal steigern kann. Wir haben alle mitgefiebert und sind unglaublich stolz auf Johannas Erfolg – es ist der größte für unsere Abteilung im Jugendbereich seit der Silbermedaille von Heike Fischer vor 21 Jahren.“

Johannas Erfolg sei auch eine schöne Bestätigung für die gute und kontinuierliche Nachwuchsarbeit in der Abteilung in den vergangenen Jahren, so Große. „Mit Johanna beginnt eine junge Athletin in eine Position hineinzuwachsen, zu der viele jungen Athletinnen und Athleten aufschauen und die ihnen zeigt, was mit kontinuierlichem Training alles möglich ist.“

Die Begeisterung auf Johannas Handy war nach ihren Sprüngen aufs Podium auf jeden Fall riesig. „Ich habe so viele Nachrichten und Glückwünsche erhalten, das war schon Wahnsinn. Es ist so schön zu wissen, wie alle zu Hause mir die Daumen gedrückt haben. Mit meinen Eltern und meinem Bruder stand ich fast täglich in Kontakt. Sie wissen bei solchen Wettkämpfen sehr gut, wie es mir geht.“ Johannas Bruder Ramon Klenz etwa ist erfolgreicher Schwimmer in Neckarsulm – auch ihre Eltern, Großeltern und ihr Onkel waren international sehr erfolgreich im Schwimmsport.

Der Titel und Vizetitel bei der Junioren-WM zählen ohne Frage zu den größten Erfolgen in Johanna Krauß‘ bisheriger Karriere, die im Alter von vier Jahren begann. Bereits im Sommer konnte die Leipzigerin mit Bronze bei der Junioren-EM in Rijeka ein Achtungszeichen setzen. Heute geht es für die 16-Jährige zurück nach Leipzig, das Gepäck voller Erinnerungen.

„Es war eine sehr coole Erfahrung und ich bin sehr, sehr glücklich. Nach 3 Wochen freue ich mich jetzt aber auch darauf, wieder nach Hause zu kommen.“ Nach einer Woche vollem Training geht es dann erst einmal in den verdienten Skiurlaub mit der Familie über Weihnachten.

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