Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben auch das dritte Bundesligaspiel der Saison 2022/23 verloren. In der Mannheimer SAP-Arena lagen die Sachsen in der ersten Hälfte lange in Führung und wirkten keineswegs wie die schlechtere Mannschaft.

Die Löwen agierten in der Schlussphase der ersten Hälfte allerdings äußerst clever und effektiv, konterten den SC DHfK immer wieder gnadenlos aus und gingen plötzlich mit fünf Toren Vorsprung in die Pause. Im zweiten Abschnitt waren die Leipziger trotz einer hervorragenden Torhüterleistung von Kristian Saeveras nicht mehr in der Lage, diesen Rückstand noch einmal umzubiegen. Schlussendlich ging die Partie mit 30:24 verloren.

Von Beginn an stand die Leipziger Deckung richtig gut und Keeper Kristian Saeveras zeigte starke Reflexe. Nach fünf Minuten führten die Gäste mit 1:3. Es folgte zwar eine zweiminütige Überzahlsituation, in der die Leipziger keinen eigenen Treffer zustande brachten, dennoch hatten die körperkulturellen Handballer weiterhin guten Zugriff auf diese Partie und führen nach zehn Minuten mit 3:5 bzw. nach etwas mehr als 15 Minuten mit 5:7.

Der norwegische Nationalspieler Kristian Saeveras hatte zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Würfe abgewehrt, darunter auch einen Siebenmeter gegen Patrick Groetzki. Zudem geriet Nationalspieler Jannik Kohlbacher in den Fokus, denn der Löwen-Kreisläufer hatte schon früh im Spiel zwei Zeitstrafen kassiert und musste demzufolge mit Bedacht in seine Zweikämpfe gehen.

Doch nicht nur der Leipziger Torhüter, sondern auch Löwen-Schlussmann Mikael Appelgren war am Donnerstagabend richtig gut aufgelegt. So entschärfte er unter anderem einen gut platzierten Distanzwurf von Julius Meyer-Siebert, der per Doppelspielrecht kurzfristig bei den Leipzigern aushalf, da mit Lovro Jotic und Oskar Sunnefeldt zwei Rückraumspieler verletzungsbedingt fehlten. In doppelter Überzahl kamen die Löwen nach 20 Minuten zum 8:8-Ausgleich. Olle Forsell Schefvert und Juri Knorr sorgten kurz darauf für die ersten Führungstreffer der Hausherren zum 9:8 bzw. 10.8.

Plötzlich war das Angriffsspiel des SC DHfK Leipzig von einigen Verunsicherungen und falschen Entscheidungen geprägt. Immer wieder eroberten die Rhein-Neckar Löwen den Ball und dann rollte ein Konter nach dem anderen. Binnen zweieinhalb Minuten zogen die Löwen von einem denkbar knappen 11:10 davon auf 15:10. Die Leipziger schauten etwas verwundert drein, als die Pausensirene ertönte und auf einmal ein Fünf-Tore-Rückstand auf der Anzeigetafel aufleuchtete.

Im zweiten Abschnitt blieben die Grün-Weißen zunächst in Schlagdistanz, konnten aber den Rückstand nie wirklich abknabbern. „Wir standen uns auch ein bisschen selbst im Weg“, konstatierte Trainer André Haber nach der Partie. Trotz 17 Paraden von Kristian Saeveras und 40 Prozent gehaltener Bälle wuchs der Rückstand der Leipziger im Laufe der zweiten Halbzeit auf ungemütliche zehn Tore an (29:19). In den letzten fünf Spielminuten bewiesen die Leipziger nochmal ein Kämpferherz und gestalteten das Endergebnis schließlich deutlich ansehnlicher.

Die abschließende 30:24-Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen ist sicherlich zu verschmerzen, aber in den kommenden beiden Heimspielen am Sonntag gegen den Handball Sport Verein Hamburg und nächsten Donnerstag gegen den HC Erlangen muss der SC DHfK dringend punkten – und braucht bei diesem Unterfangen vor allem die Unterstützung der grün-weißen Fans!

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Herzlichen Glückwunsch an die Rhein-Neckar Löwen zum verdienten Sieg. Wir hatten uns viel vorgenommen, das hat man in den ersten 20 Minuten auch gesehen. Wir haben viel investiert in unseren Rückzug, weil die Löwen aktuell überragend Tempo spielen. Darauf haben wir gut reagiert, sie in Positionsangriffe gezogen und zwischenzeitlich verdient geführt.

In den folgenden Minuten hat sich dann jedoch das gesamte Selbstbewusstsein der Rhein-Neckar Löwen entladen, wodurch wir mit fünf Toren Rückstand in die Pause mussten. Leider ist uns das Spiel entglitten, das tut weh, aber wir haben zu Beginn auch gezeigt, wie wir spielen können. Wir werden am Sonntag zu Hause mit unseren Fans gegen Hamburg alles dafür tun, uns unser Selbstbewusstsein wieder zu erspielen.“

Sebastian Hinze (Trainer Rhein-Neckar Löwen):

„Wir haben uns die ersten 20 Minuten extrem schwergetan, sind nicht gut ins Tempospiel gekommen, haben wenig 6-Meter-Chancen erzeugt und nicht effektiv gespielt. Darauf haben wir zum Glück – erst emotional durch eine gute Abwehr, dann im Angriff – gut reagiert und uns mit fünf Toren zur Halbzeit abgesetzt. Die zweite Halbzeit war viel besser und wir haben viel mehr Chancen erspielt. Wir sind sehr froh, dass wir das zweite Heimspiel gewonnen haben.“

Rhein-Neckar Löwen gegen SC DHfK Leipzig 30:24 (15:10)

Tore Rhein-Neckar Löwen: Knorr 6, Horzen 5, Groetzki 5, Jaganjac 4, Kohlbacher 3, Helander 2, Ahouansou 1, More 1, Lagergren 1, Forsell Schefvert 1, Appelgren 1

Tore SC DHfK Leipzig: Binder 4, Witzke 4, Mamic 3, Ivic 3, Matthes 3, Ernst 3, Wiesmach 2, Gebala 1, Krzikalla 1

Zeitstrafen: Löwen 6 Min, Leipzig 6 Min

Siebenmeter: Löwen 5/6, Leipzig 2/2

Zuschauer: 3.733 Handballfans in der SAP-Arena

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