Mit einer ganz bitteren und völlig überflüssigen 22:23-Niederlage in letzter Sekunden traten die Zweitliga-Handballerinnen des HC Leipzig die Heimreise aus Mainz an.

Die knapp 200 Zuschauer sahen ein zerfahrenes und von vielen Fehlern geprägtes Spiel, indem sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe lieferten. Spannend war es bis zum Ende. Lediglich in der Anfangsphase, als unsere Mädels gedanklich noch im Bus saßen, konnten die Gastgeberinnen drei Tore vorlegen, 5:2 und 6:3 zwischen der 9. und 13. Minute. Was Joanna Granicka mit zwei und Sharleen Greschner mit einem Tor umgehend korrigierten, 6:6/15. Minute.

So marschierten beide Teams im Gleichschritt und wechselnder Führung Richtung Halbzeit. Zwei Minuten vor dem Pausensignal besorgten Joanna Granicka per Siebenmeter und Marlene Tucholke aus dem Rückraum eine Zwei-Tore-Führung (11:9), die auch nach dem Seitenwechsel kurzzeitig Bestand hatte, 12:10 durch Marlene Tucholke in der 31. Minute. 

Wieder wechselte die Führung mehrfach. Mit Kampf und Einsatz stemmten sich die Erik-Töpfer-Schützlinge gegen die drohende Niederlage, als man in den letzten 10 Minuten ständig einem Rückstand hinterherlief und insgesamt fünfmal ausgleichen konnte.

Die Sächsinnen hatten dabei genügend Gelegenheiten dem Spiel eine positive Wendung zu geben, scheiterten aber immer wieder an den eigenen Unzulänglichkeiten, vor allem in Form technischer Fehler und Unaufmerksamkeiten in der Abwehr.

Dann die dramatische Schlussminute. Mainz-Trainerin Ilka Fickinger hatte gerade in einer Auszeit in Minute 58:56 die letzten taktischen Anweisungen gegeben, die erstmal verpufften, weil Leipzig den Ball eroberte. Eine gelungene Kombinat schloss Pauline Uhlmann über Rechtsaußen zum 22:22-Ausgleich ab. Mainz blieben noch 30 Sekunden. Die HCL-Abwehr packte ordentlich zu, schloss die Reihen und verteidigte auf Kosten eines Freiwurfs für die Gastgeberinnen.

Unmittelbar nach dieser Aktion ertönte das Schlusssignal. Jetzt blieb nur noch ein letzter Wurf. Gegen eine Mauer und gegen unsere Nele Kurzke im Kasten. Tatsächlich fand Rugile Bartaseviciute, mit sechs Toren die erfolgreichste Schützin des Spiels, die Lücke in der Leipziger Mauer und verwandelte zum umjubelten 23:22 für den FSV.

HCL-Trainer Erik Töpfer: „Es war ein von beiden Seiten sehr umkämpftes Spiel. Allerdings auch mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten. Am Ende lag das Glück bei Mainz, die ebenfalls großartig gekämpft und gefightet haben. Ein Unentschieden wäre auch verdient gewesen, aber dafür fehlte uns heute der spielerische Glanz. Trotz vieler Fehler konnten wir aufgrund unserer guten Moral bis zum Schluss um die Punkte mitspielen. Das gibt uns Hoffnung für die nächsten Spiele. Wenn wir dann noch an unserer Cleverness arbeiten und konstanter spielen, gewinnen wir auch wieder.“ 

Das wird auch nötig sein, will man bis zum Ende der Saison auf dem dritten Platz bleiben. Der direkte Verfolger Nürtingen strauchelte ebenfalls. Dafür haben mit Mainz und Regensburg zwei weitere Teams 27:19 Punkte, sodass es ab sofort einen Vierkampf um die Bronzemedaille gibt.

FSV Mainz

Natascha Krückemeier, Lena Schmid; Anna Weidle (1), Amelie Gilanyi, Nora Schulze, Rugile Bartaseviciute (6), Leah Schulze (1), Julie Jacobs (2/1), Saskia Fackel (5/3), Lena Thoß (5), Hannah Kamp (1), Simone Karl (1), Sakia Wagner, Claire Ramacher (1)

HC Leipzig

Elia Garcia Canabate, Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (3), Lara Seidel, Patricia Nikolic (2), Jennifer Hofmann, Emely Theilig (1), Alina Gaubatz (1), Laura Klocke (1), Jenny Illge (3), Sharleen Greschner (2), Joanna Granicka (5/4), Marlene Tucholke (4)

Siebenmeter 

FSV 4/5; HCL 4/5

Strafminuten 

FSV 6; HCL 12

Zuschauer 198

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