Nachdem die Modernisierung in der Nordröhre des Tunnels Königshainer Berge abgeschlossen ist, wechseln die Bauarbeiten am späten Abend des 6. März 2025 inmdie Südröhre. Während der Bauphase wird diese dann für den Verkehr bis voraussichtlich November 2025 voll gesperrt sein.

Damit geht auch der Umzug der aktuell noch durch die Südröhre verlaufenden Verkehrsführung einher. Der Verkehr läuft dann bis zum Ende der Bauarbeiten mit jeweils einem Fahrstreifen pro Richtung in der modernisierten Nordröhre. Um den Umbau der Verkehrssicherung zu realisieren, wird der Tunnel vom 4. März 2025 ab 8:00 Uhr bis 6. März 2025 um 22:00 Uhr in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt.

Der Verkehr wird über die Bedarfsumleitungen U4 und U5 (Anschlussstelle Nieder Seifersdorf bis Anschlussstelle Kodersdorf und Gegenrichtung) umgeleitet. Zuvor gibt es noch finale Vorbereitungen, um das detaillierte Sicherheitskonzept und die neue Technik in der modernisierten Tunnelröhre auf Herz und Nieren zu überprüfen:

Am Samstag, 1. März 2025, werden deshalb beide Röhren von 06:00 Uhr bis 14:00 Uhr für eine Vollübung gesperrt. Gemeinsam proben alle beteiligten Akteure (Freiwillige Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste, Werkfeuerwehr, Technisches Hilfswerk, Tunnelbetriebszentrale) den Ernstfall. Dabei wird ein Verkehrsunfall mit Brandfolge simuliert und die Rettungskette aktiviert. In diesem Zeitraum treten die Bedarfsumleitungen U4 und U5 (Anschlussstelle Nieder Seifersdorf bis Anschlussstelle Kodersdorf und Gegenrichtung) in Kraft.

Wir bitten alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um Verständnis und eine angepasste Fahrweise im Bereich der baustellenbedingten Verkehrsführung, um die Sicherheit vor Ort weiterhin zu gewährleisten. Ferner bitten wir darum, auf der Autobahn zu bleiben und aufgrund der geringen Aufnahmekapazitäten keine alternative Route über das regionale Straßennetz zu wählen.

Hintergrundinformationen zum Sanierungsbedarf

Der Tunnel Königshainer Berge hat den Planungsstand 1994 und wurde 1999 in Betrieb genommen. Mit circa 3.300 Metern Länge ist er der viertlängste Autobahntunnel in Deutschland, neben dem Rennsteigtunnel in Thüringen, dem Elbtunnel in Hamburg und dem Tunnel Hirschhagen in Hessen. Im Schnitt fahren täglich circa 30.000 Fahrzeuge durch den Tunnel, wobei 40 Prozent davon Schwerverkehr sind. Der Tunnel wird mehrmals im Jahr gewartet.

Im April 2024 startete eine umfangreiche Nachrüstung der betriebs- und verkehrstechnischen Ausstattung. Die Grundlagen sind zum einen das Alter beziehungsweise der Zustand der Anlagen sowie gestiegene Sicherheitsanforderungen durch entsprechende Richtlinien. Die Kosten für das Gesamtprojekt werden mit ungefähr 50 Millionen Euro kalkuliert. Das Ziel ist es, ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten und die Technik an den aktuellen Stand anzupassen.

Im Detail bedeutet das:

  • Neue Notrufkabinen
  • Optische Leiteinrichtung
  • Auftrag einer hellen Tunnelwandbeschichtung
  • Verschluss der Querschläge mit Toren (befahrbar für Einsatzkräfte)
  • Neue Beleuchtung in LED-Technik
  • Neue Verkehrstechnik/Wechselverkehrszeichen
  • Mehr Sensoren zur Brandfrüherkennung
  • Mehr Videotechnik zur lückenlosen Verkehrsüberwachung
  • Anpassung der Elektroversorgung
  • Austausch der Lautsprecheranlage
  • Neue Kabelinfrastruktur (Lichtwellenleiterkabel) für die Leittechnik
  • Austausch der Löschwasserentnahmestellen im Tunnel
  • Bau von Schrankenanlagen an beiden Tunnelportalen

Zeitplan

Die Inbetriebnahme der Feuerwache war eine der Grundvoraussetzungen, um die Sanierung mit bauzeitlicher Verkehrsführung im Gegenverkehr überhaupt durchführen zu können. Ohne die Werkfeuerwehr wäre eine Sanierung unter laufendem Gegenverkehr nicht möglich gewesen. In permanenter Einsatzbereitschaft ist diese für den Zeitraum der Bauarbeiten rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche besetzt.

Die gesamte Bauzeit erstreckt sich nach aktueller Planung bis November 2025. Dabei gibt es mehrere Bauphasen, beginnend mit der Ertüchtigung des Gegenverkehrs. Diese Vorbereitungsarbeiten liefen bereits vor dem eigentlichen Start der Baumaßnahme 2024.

Dies umfasste unter anderem den Verschluss der Querschläge mit befahrbaren Fluchttoren und -türen, den Einbau einer zusätzlichen Beleuchtung im zukünftigen Einfahrtsbereich (Westportal, Seite Anschlussstelle Kodersdorf), den Einbau zusätzlicher Sensorik für die Raucherkennung sowie den Aufbau von Verkehrstechnik / -zeichen an den angrenzenden Anschlussstellen. Die eigentliche Sanierung geschieht wechselweise:

Von April 2024 bis Ende Februar 2025 wurde die Nordröhre modernisiert. Nun folgt die Südröhre. Während der Bautätigkeiten läuft der gesamte Verkehr durch die jeweils „freie“ Röhre in Gegenverkehrsführung.

Nach der Sanierung

Unabhängig von der Sanierung wird es auch anschließend Wartungsintervalle geben, bei denen die Anlagen auf Herz und Nieren geprüft und gegebenenfalls instandgesetzt werden müssen. Die zuverlässige Verfügbarkeit der Anlagen kann nur garantiert werden, wenn die Wartungsleistungen nach Herstellervorgaben realisiert werden. Die geschieht in aller Regel zusammengefasst quartalsweise/halbjährlich und jährlich.

Im Zuge der Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit finden immer nach dem Ende der Winterdienstzeit Reinigungsarbeiten in allen Autobahntunneln statt, um die Rückstände des Streugutes zu entfernen. Bei diesem Frühjahrstermin werden die Wartungsarbeiten in aller Regel kombiniert.

Ein Schwerpunkt der neuen Ausstattungsplanung war es, wartungsintensive Komponenten zu reduzieren und notwendige Verkehrseinschränkungen für Wartungsarbeiten zu minimieren. Ein Beispiel hierfür sind der Einsatz von LED-Leuchtmitteln mit einer langen Lebensdauer (> 3 Jahre) anstelle von Natrium-Dampflampen, die in aller Regel nach spätestens 18 Monaten getauscht werden müssen.

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