Die Vorlesung an der Universität Leipzig zum Thema "Politik und Verwaltung im Kontext wirtschaftlichen und sozialen Wandels" von Burkhard Jung in seiner offiziellen Funktion als Leipziger Oberbürgermeister mitten in der heißen Phase des Wahlkampfes am 18. Januar 2013 bekommt durch die nunmehr vorliegende Antwort der Staatsregierung auf meine Kleine Anfrage "Vortragstätigkeit von Oberbürgermeister Burkhard Jung an der Universität Leipzig" (Drs.-Nr.: 5/11112, siehe Anlage) eine pikante Note.

Kritik an dieser offenkundigen Wahlkampfsymbiose zwischen der Universität Leipzig und Burkhard Jung bügelte der OBM weiland öffentlich mit dem Hinweis weg: “Ich halte regelmäßig Vorträge in der Universität.”

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Von dieser “regelmäßigen” Vortragstätigkeit ist der Sächsischen Staatsregierung allerdings nichts bekannt. Dem zuständigen Ministerium für Wissenschaft und Kunst liegen nur Informationen darüber vor, dass Herr Jung “an Veranstaltungen der Kinderuniversität” sowie bei einer Veranstaltung zur Zukunft der Lehrerausbildung am 14. November 2012 teilgenommen hat.

Da dieser jeweilige Kontext gewiss nicht gemeint ist, wird klar, dass Herr Jung seinerzeit eine faule Ausrede benutzte, um die offenkundige Instrumentalisierung der Universität Leipzig für seinen Wahlkampf zu kaschieren. Umgedreht tat sich auch die Universität Leipzig mit dieser Parteinahme für den OBM keinen Gefallen. Man kann nur hoffen, dass beide Seiten für künftige Wahlkämpfe die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen.

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