In der heutigen Debatte zum "Maßnahmenkatalog zum wirksamen Schutz der in der Lausitz von Braunkohlebergbau/-sanierung betroffenen Fließgewässer vor zunehmender Verockerung und Sulfatbelastung" im Sächsischen Landtag, erklärt Dr. Stephan Meyer, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion: "Ich habe großes Verständnis für die Sorgen der Menschen der um die sichtbaren und unsichtbaren Beeinträchtigungen der Flüsse, welche insbesondere an der mittleren Spree derzeit an Aufmerksamkeit gewonnen haben.

Die braune Verfärbung der Spree – die Verockerung durch eine höhere Konzentration an Eisenhydroxid – ist in der Tat eine Gefahr für geschützte Lebensräume und kann zu einer nachhaltigen Schädigung der Tourismuswirtschaft führen.

Sowohl Eisenocker, als auch Sulfat sind in geringen Mengen ungefährlich. Die Ablagerungen des Eisenockers sind jedoch ein Problem für die Tierwelt.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Der Grenzwert für Sulfat im Trinkwasser liegt bei 250 Milligramm pro Liter, die Fließgewässer der Spree enthalten 300 bis 400 Milligramm, was für Schwierigkeiten bei der Trinkwassergewinnung sorgt. Allerdings ist bekannt, dass es im Gegensatz zum Eisenhydroxid für Sulfat gegenwärtig kein technisches Verfahren gibt, welches eine effiziente Abreinigung ermöglicht.

Die modellierten Prognosen der Sulfatbelastung für die Zukunft zeigen, dass etwa ab 2015 mit einer Abnahme der Sulfatbelastung zu rechnen ist, so dass der Zielwert von 450 Milligramm pro Liter nicht gefährdet sein wird.”

Meyer verweist zudem auf die Zuständigkeit der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) als berg- und wasserrechtlich verantwortliches Unternehmen, das die Wiedernutzbarmachung der vom Bergbau beanspruchten Flächen zum Auftrag hat. Aus Sicht Meyers ist vor allem die Nutzung naturräumlicher Möglichkeiten zum Rückhalt des Eisenockers an den Herkunftsorten gegenüber technischen Maßnahmen der Wasserbehandlung vorzuziehen. Darüber hinaus fordert der Umweltpolitiker auch die Wasser- und Bodenverbände, Kommunen, Behörden sowie die Landwirtschaftsbetriebe dazu auf, gemeinsam mit der LMBV an einer schnellen Lösung zur Minderung der starken Verfärbungen mit möglichst wenig Tabus zu arbeiten. “Die Sächsische Staatsregierung arbeitet aktiv an einer Problemlösung – Aktionismus und politische Terminsetzungen sind jedoch für die wirksame Problemlösung keineswegs förderlich”, so Meyer abschließend.

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