"Aus Sicht der SPD ist es deutlich zu kurz gegriffen, ausschließlich für Heimatvertriebene einen eigenen Gedenktag zu schaffen", erklärte Stefan Brangs zum Antrag der CDU/FDP-Koalition im Landtag. Es sei unbestritten, dass an das Schicksal der Menschen erinnert werden sollte, die nach dem 2. Weltkrieg aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten flüchten mussten und sich am Aufbau Sachsens beteiligt haben.

“Angesichts von aktuell 42,5 Millionen Flüchtlingen weltweit reicht es aber nicht aus, den Fokus nur auf die Heimatvertriebenen zu richten.”

Wenn ein neuer Gedenktag geschaffen werde, sollte der auf alle Menschen ausgeweitet werden, die als Flüchtlinge ihre Heimat in Sachsen gefunden haben und das kulturelle und soziale Leben hier bereicherten. “Deutschlands besondere Verantwortung, auf Unrecht durch Flucht und Vertreibung hinzuweisen, hängt vor allem mit dem Holocaust und der Vernichtung von sechs Millionen Juden zusammen – weniger mit dem Schicksal der Heimatvertriebenen”, so Brangs. “Die leidvollen Erfahrungen in der Nazizeit sind die Ursache dafür, dass es in Deutschland ein Recht auf Asyl gibt.”

Für ihn stelle sich angesichts des einseitigen Koalitionsantrages zu den Heimatvertriebenen zudem die Frage, “ob damit schon eine Brücke zur AfD gebaut werden soll”.

Brangs schlug vor, einen Gedenktag für Flüchtlinge und Heimatvertriebene einzuführen. Der sollte jährlich am 20. Juni, dem Weltflüchtlingstag, begangen werden.

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