Die Hochschulen in Mitteldeutschland sind unter Druck. Während der Anteil der befristet Beschäftigten steigt, wird die Grundfinanzierung dramatisch gekürzt. Insbesondere die Landesregierung in Sachsen-Anhalt, die den Hochschulen exorbitante Kürzungsvorgaben bis 2020 verordnet und die sächsische Staatsregierung, die ihre Hochschulen mit dem Abbaudiktat von mehr als 1.000 Stellen zwingt, Institute und Fakultäten zu schließen, gefährden die Entwicklung von Forschung und Lehre und schwächen die Hochschulstandorte nachhaltig.

“Dabei bleibt völlig außer Betracht, dass die Hochschulen wichtige Wirtschaftsfaktoren sind und der Abwanderung junger Familien entgegen wirken”, so Anne Voß, Landesbezirksfachbereichsleiterin für Bildung, Wissenschaft und Forschung in ver.di. “Darüber hinaus verlieren die Länder gut ausgebildetes wissenschaftliches Personal, weil es den Ländern nicht gelingt, Karrierechancen und Zukunftsperspektiven jenseits der Professur zu schaffen”, so Voß weiter.

Die Hochschulen erfreuen sich Jahr für Jahr steigender Studierendenzahlen. Dieser Entwicklung könnte ein jähes Ende gesetzt werden, wenn die Grundbudgets der Hochschulen nicht steigen sondern im Gegenteil weiter gekürzt werden. “Die Länder sollen die vom Bund freigegebenen Mittel aus dem BAföG einsetzen, um die Hochschulen und die Studentenwerke auszufinanzieren und Studieren in Sachsen und Sachsen-Anhalt attraktiv zu machen”, fordert Voß. “Alles andere wäre völlig unverständlich und ökonomischer Unsinn, da die Hochschulregionen die negativen wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Studienplatzabbaus sehr schnell spüren würden”, so Voß abschließend.

Demonstration am 25. Juni 2014, ab 13:00 Uhr, auf dem Augustusplatz in Leipzig.

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