Der Sächsische Landtag hat heute einen CDU/FDP-Antrag beschlossen, in Sachsen einen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung am jeweils zweiten Sonntag im September einzuführen.

Dazu erklärt Holger Zastrow, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag: “Die Einführung des Gedenktages ist für uns ein Zeichen an die Betroffenen von Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung, dass wir ihr Schicksal nicht vergessen haben. Wir geben ihnen das Versprechen, dass wir ihr Vermächtnis bewahren. Zugleich ist das Gedenken für uns Mahnung, nie wieder Vertreibung zuzulassen. Insbesondere bei jungen Menschen müssen wir das Interesse an Geschichte und Traditionen wecken und wachhalten.

Zugleich wollen wir mit dem Gedenktag aber auch unseren Dank sagen, dass eine Million Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg ihre neue Heimat Sachsen tatkräftig mit aufgebaut und nachhaltig geprägt haben. In der DDR wurde ihnen dieser Dank verwehrt, geschweige denn, dass sie eine Entschädigung bekommen hätten. Und schlimmer: Sie mussten ihre Herkunft und ihre Traditionen geheimhalten, weil sie ideologisch unerwünscht waren.

Somit hat die Aufarbeitung dieses leidvollen Kapitels unserer Geschichte in Ostdeutschland erst mit der Friedlichen Revolution vor 25 Jahren begonnen. Diese Aufarbeitung war und ist nicht leicht, aus nachvollziehbaren Gründen tun wir uns in Deutschland mit dem Thema schwer. Die heutige junge Generation hat nun die Chance und das Privileg, sich dem Thema unverkrampfter zu nähern.”

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar