Zum massiven Vorgehen internationaler Ermittlungsbehörden gegen die FIFA erklären Monika Lazar, Obfrau im Sportausschuss, und Özcan Mutlu, Sprecher für Sportpolitik: Die Razzia und die Festnahmen bei der FIFA zeigen: Der Weltfußballverband steht am Abgrund - und mit ihm FIFA-Präsident Sepp Blatter. Die FIFA-Präsidentschaftswahl an diesem Freitag kann so nicht stattfinden.

Unter diesen Voraussetzungen darf Blatter nicht einfach im Amt bestätigt werden. Wir fordern eine Verschiebung der Wahl, bis alle Vorwürfe aufgeklärt sind. Auch wenn Blatter nicht persönlich in die Geldwäschepraktiken verwickelt zu sein scheint – er trägt seit nunmehr 17 Jahren Verantwortung als FIFA-Präsident. Jetzt muss er dieser Verantwortung gerecht werden, indem er sich nicht mehr zur Wahl stellt und so den Weg für Reformen frei macht.

Je mehr ans Licht kommt über die vielfältigen kriminellen Praktiken der FIFA, desto klarer ist: Die FIFA muss sich endlich transparenten und demokratischen Regeln unterwerfen. Die gängige Praxis, Fehlentwicklungen innerhalb der Familie, also FIFA-intern zu lösen, ist endgültig gescheitert. Es braucht keine internen Ethik-Kommissionen, keine öffentlichen Beschwichtigungen, keine Sonntagsreden. Die FIFA braucht dringend einen Neuanfang.

Dazu gehören unabhängige Kandidatinnen und Kandidaten bei der Präsidentenwahl, die nicht schon im Vorfeld aufgeben. Dazu gehört auch eine Neuvergabe der allem Anschein nach gekauften WM 2018 und 2022. Und dazu gehört eine vollständige Veröffentlichung des Garcia-Berichtswie wie auch eine Aufklärung der ISL-Affäre. Herr Blatter, genug ist genug.

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