Die Stadtverwaltung plant zwei derzeit nicht genutzte Schulen als Notunterkünfte für Asylsuchende zu nutzen. Die 3. Grundschule in der Südvorstadt und die Pablo-Neruda-Schule sollen insgesamt ca. 300 Personen aufnehmen. Dazu Juliane Nagel, Stadträtin: Die neu in Leipzig ankommenden Asylsuchenden müssen untergebracht werden, das steht außer Frage. Das Wohnen von so vielen Menschen in Schulgebäuden muss aber die absolute Ausnahme bleiben. Die Stadt muss auf Basis der weiter steigenden Zahlen von Geflüchteten langfristig menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeiten schaffen. Bezahlbare Wohnungen für diese Zielgruppe müssen in die Planungen des Wohnungspolitischen Konzeptes einfließen.

Die Linke bevorzugt dabei kleine Heime im Stadtgebiet und die maximale Ausweitung des dezentralen Wohnens. Leipzig kann sich dabei ein Beispiel an Landkreisen wie Nordsachsen oder Sächsische Schweiz/Osterzgebirge nehmen. Dort werden Familien, die aus der Erstaufnahme kommen, direkt in Wohnungen untergebracht. Für dieses Modell ist die Ausweitung der aufsuchenden sozialen Betreuung notwendig. Bisher stehen in Leipzig lediglich 2 Personalstellen bei 4 Trägern für diese Aufgabe zur Verfügung.

Die Stadträtin appelliert zudem an die Stadtverwaltung die Kommunikation und Information zu verbessern. Vereine, Initiativen und AnwohnerInnen müssen so früh als möglich in die Pläne zur Schaffung neuer Unterkünfte einbezogen werden. Das war im Fall der Notunterkünfte nicht der Fall.

Laut Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion in der Stadtratssitzung am 17. Juni sollen in diesem Jahr noch sechs kleine Unterkünfte für Asylsuchende ans Netz gehen. Auch hier muss die Einbeziehung des Umfeldes eine Priorität genießen. (Antwort auf die Anfrage: https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1002228)

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