Anlässlich des 54. Jahrestages des Mauerbaus erklärt der Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Sachsen Jürgen Kasek: "Der Mauerbau der DDR vor 54 Jahren war ein weiteres großes Unrecht für alle Bürgerinnen und Bürger in diesem Staat: Familien wurden getrennt, Menschen in einem Land eingesperrt und ihrer Freiheit beraubt. Fortan mussten die Menschen, die versuchten aus der DDR zu fliehen, hohe persönliche Risiken auf sich nehmen. Viele bezahlten ihren Freiheitswillen mit dem Tod. Viele weitere wurden für ihre Fluchtversuche mit jahrelanger unmenschlicher Haft bestraft. Heute gedenken wir aller Opfer.

28 Jahre dauerte es, bis es den DDR-Bürgerinnen und Bürgern gelang, die Mauer niederzureißen und ihre Freiheit und Freizügigkeit zurückzugewinnen. Eine urdemokratische Bewegung vermochte es, diese diktatorische Mauer zu überwinden. Ein großer Erfolg für die Freiheit.

Doch auch heute werden in vielen Teilen der Welt wieder Mauern errichtet. Ob in den USA, in Korea oder an den europäischen Außengrenzen in Ungarn und auch in den Köpfen und Herzen der Menschen: Überall werden hohe Mauern emporgezogen. Doch Sie alle zeigen: Mauern lösen keine Probleme, sie schaffen nur neue. Sie trennen Familien, Städte und Staaten, fordern einen hohen Blutzoll, verlängern das Leiden unzähliger Menschen und verhindern wirklichen Frieden – auf allen Seiten. Mauern sind letztlich immer nur ein Ausdruck von Hilflosigkeit und ein Zeugnis des Versagens von humaner und freiheitlicher Politik.

Die lebendige Erinnerung an die Opfer der deutschen Mauer, an die friedliche Überwindung dieser Mauer und das unbedingte Eintreten für die Freiheit sind unser Vermächtnis und unsere Aufgabe. Heute ist es unsere Verantwortung, statt neue Mauern zu bauen, uns für Frieden, Freiheit und Menschenwürde einzusetzen: in Europa, in Sachsen und in den Köpfen und Herzen der Menschen.”

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