Die durch den Freistaat Sachsen veranlasste Unterbringung von 500 Zufluchtsuchenden in der Ernst-Grube-Sporthalle kritisieren Bündnis 90/Die Grünen aufs Schärfste. "Diese Unterbringungsmöglichkeiten sind alles andere als menschenwürdig. Stadt und Land müssen endlich neue Konzepte liefern, um Zufluchtsuchende in ausreichendem lebenswerten Wohnraum unterzubringen. Zudem müssen die Kommunikationsstrukturen zwischen den Ebenen dringend verbessert werden", so Christin Melcher, Vorstandssprecherin der Grünen Leipzigs.

Bündnis 90/Die Grünen Leipzig kritisieren zudem die seit Monaten vorgetragene Rhetorik des Ausnahmezustandes: Begriffe wie “Flüchtlingsstrom” oder “Notunterkünfte” oder “Bugwelle” zeigen deutlich die Unfähigkeit der sächsischen Staatsregierung, ihre humanitären Pflichten zu erfüllen. Während Oberbürgermeister Jung sich jährlich über höhere Geburtenraten oder Zuzug freut, wird bei der Unterbringung von Zufluchtsuchenden immer wieder von erheblichen Herausforderungen oder Notlage gesprochen.

“Mit dieser Dialektik wird einem rassistischem Mob in die Hände gespielt und Ressentiments geschürt. Auch die Tatsache, dass es keine menschenwürdigere Unterbringung als eine Turnhalle gibt, zeigt deutlich, dass Flüchtlinge als Menschen zweiter Klasse behandelt werden”, Christin Melcher, Vorstandssprecherin Bündnis 90/Die Grünen weiter: “Man stelle sich vor, man würde die jährlich zu uns kommenden Studienanfänger in einer Turnhalle unterbringen. Wie groß wäre der Aufschrei!”

Zufluchtsuchende bedeuten eine Chance für unsere Stadt. Leipzig kann sich weltoffen positionieren, muss aber auch danach handeln. Bündnis 90/Die Grünen fordern daher bessere Konzepte für eine tragfähige Willkommenskultur aller Neuankommenden. “Die Unterbringung in eigenen Wohnraum muss dringend verbessert werden, die Möglichkeit von Wohngemeinschaften für Zufluchtsuchende muss vorangetrieben werden, die Unterbringung in privaten Wohnungen muss gefördert werden. Leipzig muss das Konzept der dezentralen Unterbringung weiterentwickeln und umsetzen. Wir müssen es schaffen, die Übergangsquoten der rstaufnahmeeinrichtungen in andere Wohnformen zu verbessern”, so Christin Melcher abschließend.

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