Am ersten Oktoberwochenende ist es wieder soweit - Mit dem Kunstfestival "Lindenow" zeigt das Netzwerk der unabhängigen Kunsträume im Leipziger Westen bereits zum elften Mal eine Momentaufnahme des gegenwärtigen künstlerischen Schaffens in der Stadt. Wie in den vergangenen Jahren vermischen sich Althergebrachtes und Neues, Vergängliches und Dauerhaftes, Privates und Öffentliches, professionell und unkommerziell.

Die kreative Bespielung des Stadtraumes erweitert das Wirkungsfeld der Kunst, temporäre Freiräume entstehen und werden zu Spielräumen, die die Menschen zum Teil auch dort mit künstlerischer Ästhetik überraschen, wo sie sie nicht vermutet hatten.

Mit dem D21, der Halle 14 und dem Westpol A.I.R. Space sind einige etablierte Kunsträume als alte Hasen vertreten, andere Orte wie das Atelier-Salon oder der Yachtclub Leutzsch sind zum ersten Mal dabei. Dass auch eigentlich kunstfremdes Terrain erschlossen wird, zeigt beispielsweise der Projektraum Borsdorf der sich einen straßenzugänglichen Abstellraum aneignet, der üblicherweise für das Abstellen von Mülltonnen genutzt wird.

Ein Beispiel für die Vergänglichkeit des Augenblickes ist auch das diesjährige Festivalzentrum mit dem Namen Ihr Standort. Es steht nicht etwa im Zentrum des Geschehens, sondern wandert umher. Ein mobiles Zentrum, an jedem Tag des Festivals an einem anderen Ort zu suchen und zu finden, frei nach dem Motto Denn es ist Jetzt.

Und Jetzt ist immer.

Viele der in den Kunsträumen gezeigten Arbeiten sind speziell für das Festival entstanden, die Künstler nutzen die kurzzeitige Entwicklungsmöglichkeit um ortsspezifische Werke zu realisieren, die sie im Laufe des Wochenendes einem breiten Publikum zugänglich machen können. Jedes künstlerische Genre ist vertreten, die präsentierten Werke reichen von Fotografie und Malerei über Installation, Skulptur und Performance bis hin zu Film, Video und darüber hinaus. Denn das “Lindenow” zielt auf nichts weniger ab als auf die kreative Übernahme des Viertels, Kunst für alle, nicht nur für versierte Galeriebesucher.

Die Haltepunkte des mobilen Festivalzentrums werden im Vorhinein nicht verraten; die erste Anlaufstelle für Informationen ist derweil das AundV in der Lützner Straße 30. Das Festival beginnt am Freitag, den 2. Oktober um 18 Uhr. Samstag und Sonntag sind die Kunsträume jeweils von 15 bis 20 Uhr geöffnet.

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