Diese Woche fand im Neuen Rathaus die turnusmäßige Frühjahrssitzung des Interreligiösen Runden Tisches Leipzig (IRT) statt. Das Besondere dabei – dieses Gremium gibt es seit nunmehr zehn Jahren! „Seine Konstituierung erfolgte im Frühjahr 2006“, erinnert sich der Integrations¬ beauftragte der Stadt, Stojan Gugutschkow, der die Sitzungen moderiert. „Teilnehmende am IRT sind führende Repräsentanten der evangelischen, katholischen und russisch-orthodoxen Kirche, der jüdischen, muslimischen und vietnamesisch-buddhistischen Gemeinden und der Bahá'í. Auch Vertreter weiterer Religionsgemeinschaften sind oft als Gäste dabei“, führt er weiter aus.

Der Superintendent des Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirks Leipzig, Martin Henker, ist des Lobes voll: „Der IRT ist eine hervorragende Leipziger ‚Erfindung’! Denn er bietet die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens und des intensiven Austauschs über Themen von gemeinsamem Interesse und befördert somit den gerade aktuell so notwendigen interreligiösen Dialog. Der IRT steht Leipzig sehr gut zu Gesicht!“

Diese Meinung teilt auch der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, Küf Kaufmann, der ergänzt: „Träger interreligiöser Projekte suchen oft die Gelegenheit, ihre Initiativen dem Gremium vorzustellen und daraus ergeben sich neue Kooperationen. Es entstehen aber oft auch eigene Ideen, die diskutiert und dann umgesetzt werden, wie z. B. die seit 2013 stattfindende interreligiöse Feier zur Eröffnung der traditionellen Interkulturellen Wochen im September.“

Auch der Vorstandsvorsitzende der muslimischen Takva-Moschee, Ismail Kahriman, schätzt den IRT sehr: „Die Teilnahme an den Sitzungen hilft uns bei unseren Bemühungen um Akzeptanz und eine Öffnung in die Stadtgesellschaft, zu der wir uns zugehörig fühlen. Denn wir sind überzeugt, uns verbindet mit den anderen Religionen viel mehr, als uns trennt. Daher sind wir bei vielen interreligiösen Aktivitäten gern dabei!“

„Ein solches Gremium auf lokaler Ebene ist auch heute noch relativ selten zu finden, und wir haben es schon seit zehn Jahren! Es entspricht allerdings dem Selbstverständnis Leipzigs als weltoffene und tolerante Stadt, die um gesellschaftlichen Zusammenhalt bemüht ist!“ fasst Gugutschkow die Jubiläumsstimmung zusammen.

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