Akkuschrauber sind nicht nur im Haushalt nützlich. Man kann mit ihnen auch fahren, ja sogar Rennen veranstalten. Dies tut die Fakultät Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim nun schon zum 9. Mal – und erstmals ist ein Team der HTWK Leipzig am Start. Am Samstag, den 25. Juni tritt das Team „sPRINTer“ mit seinem gleichnamigen Gefährt auf dem Campus der HAWK gegen 13 andere Hochschul-Teams aus ganz Deutschland und Polen an.

Teilnahmevoraussetzung für den ungewöhnlichen Wettkampf ist zunächst ein selbst entworfenes und gebautes Fahrzeug, das ausschließlich von einem herkömmlichen Akkuschrauber angetrieben werden darf. Das Gefährt muss Platz für mindestens eine/n Fahrer/in bieten, darf aber nicht breiter als 90 Zentimeter sein und muss mehr als eine Spur aufweisen. Der Akkuschrauber muss außerdem herausnehmbar sein und darf erst kurz  nach dem Start auf der Rennstrecke eingesetzt werden. Der besondere konstruktiv-gestalterische „Kick“ der diesjährigen Auflage des Rennens liegt jedoch in der Forderung, ein mindestens 50 Zentimeter langes, tragendes, 3D-gedrucktes Bauteil in das Fahrzeug zu integrieren.
Der Parcours auf dem Campus der HAWK ist 124 Meter lang, drei Runden sind zu absolvieren. Bei dem Rennen geht es aber nicht nur darum als erster ins Ziel zu kommen. In drei unterschiedlichen Kategorien werden Preise vergeben: Neben der Geschwindigkeit werden Technik und Gestaltung von einer Fachjury sowie der Gesamteindruck vom Publikum beurteilt und prämiert.

Der „sPRINTer“ der HTWK Leipzig wurde im Kontext des studentischen Forschungsnetzwerkes „FLEX“ bereits seit Oktober 2015 geplant und stetig weiterentwickelt – nicht von ungefähr steckt in dem Namen das Wort „print“ (Englisch für „drucken“). „Er ist ein Mix aus Standard-Fahrrad-Teilen und eigens entwickelten ‚Karosserie-Elementen‘, die in Kooperation mit lokalen Unternehmen gefertigt wurden“, erläutert Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Alexander Stahr von der Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften. Ihm ist es besonders wichtig, dass die Studierenden sich über die originären Lehrinhalte hinaus ausprobieren können und lernen, über den eigenen gedanklichen Tellerrand zu denken. „Wir sind ein interdisziplinäres Team aus angehenden Architekten und Maschinenbauern und vereinen das Know-How aus unseren jeweiligen Fachgebieten – wir verschmelzen Design mit Technik, Ergonomie mit Konstruktion, Tragwerk mit Mechanik und Intuition mit Optimierung. Unser Ziel ist es, mit dem sPRINTer sowohl gestalterisch als auch technisch zu überzeugen“ so Stahr weiter.
Das 13-köpfige Team arbeitet derzeit unter Hochdruck an der Endmontage des Fahrzeugs. Dessen Kernidee fokussiert auf einer präzisen Elementierung des „tragenden Gerüsts“. Diese ermöglicht eine einfache Montage und Demontage sowie ein kompaktes Transportvolumen. „Außerdem“, merkt Stahr weiter an, „gelingt es auf diese Art und Weise, die Forderung nach einem großvolumigen 3D-gedruckten Bauteil und einer gestalterisch ambitionierten, organisch gekrümmten Form mit Hilfe modernster Rechen- und computergesteuerter Fertigungstechnik in Einklang zu bringen.“

Im Labor hat der sPRINTer bei Simulationen und Vorversuchen bereits Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 30 km/h erreicht. Neugierige können das Gefährt zur Langen Nacht der Wissenschaften am Freitag, den 24. Juni am Stand des FLEX.teams im Foyer des Nieperbaus der HTWK Leipzig einen Tag vor dem Rennen – gewissermaßen als Vorab-Premiere – in Augenschein nehmen.

www.akkuschrauberrennen.de

http://akkuschrauberrennen.de/team-flex-sprinter/

https://flex.htwk-leipzig.de/de/projekte/

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