Beim 20. Internationalen RoboCup in Leipzig trat die Weltspitze in den Disziplinen Dance, Rescue und Soccer gegeneinander an. Im Rahmen der Vorbereitung und Betreuung waren Rehabilitanden aus dem Berufsförderungswerk Leipzig (BFW Leipzig) mit am Start. Sie sorgten im Hintergrund mit einem ausgeklügelten Netzwerk für einen störungsfreien Spielbetrieb.

Teilnehmer der beruflichen Rehabilitation am BFW Leipzig hatten im Rahmen ihrer Umschulung zum Fachinformatiker für Systemintegration für die Weltmeisterschaft der Roboter die Netzwerkinfrastruktur konzipiert und aufgebaut. Erstmals wurde nicht nur ein einziges Netz gesetzt, sondern jede Mannschaft hatte ihr eigenes Netzwerk, um Störungen zu vermeiden. Zusätzlich wurde ein WLAN für den Spielbetrieb installiert. Jens Schneefuß, IT-Ausbilder im BFW Leipzig, hat mit seinen Umschülern das Projekt konzipiert und umgesetzt.

Er erläutert seine Entscheidung so: „Durch die Trennung der Netze sicherten wir den Teams einen reibungslosen Ablauf der Vorbereitung und Spieldurchführung zu.“ Wäre es doch bei dem ein oder anderen Team zu Problemen kommen, wären davon nur wenige der insgesamt 3500 Teilnehmer aus 45 Ländern nicht betroffen gewesen und die Fehlerbehebung hätte schneller durchgeführt werden können, versicherte der IT-Experte. Es gab durchweg positive Rückmeldungen von den jungen Wissenschaftlern, Studenten, Kindern und Jugendlichen, die im Vorfeld des RoboCup an der Software der Roboterkicker arbeiteten und von der IT-Infrastruktur begeistert waren.

Vier Tage vor Veranstaltungsbeginn hatten die Rehabilitanden aus dem BFW Leipzig bereits fast 9 Kilometer Kabel verlegt, die Arbeitsplätze der Mannschaften mit knapp 200 Netzwerkswitchen ausgestattet sowie 12 Cisco-Router und 30 WLAN-Router aufgebaut und installiert. An dem Projekt waren insgesamt 11 Rehabilitanden, an einem Tag sogar 20, beteiligt. Die Umschüler, die am BFW Leipzig ihre Ausbildung im Rahmen der beruflichen Rehabilitation aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen absolvieren, leisteten auch während der vier Tage des RoboCups technische Unterstützung. „So wurde der reibungslose netzwerktechnische Ablauf der Wettkämpfe abgesichert“, resümierte Jens.

Über das Netzwerk konnten alle Mannschaften ihre identischen Fußballroboter über die Software im Vorfeld der Spiele so programmieren, dass sie selbstständig den Spielverlauf gestalteten. Dabei mussten sie zwischen eigenen “Mannschaftskameraden” und dem Gegner unterscheiden, die Spielfeldbegrenzung und das Tor erkennen und sich letztlich auch noch an die Regeln halten.

Nach der im Januar 2016 stattgefundenen DreamHack und den WorldSkills Leipzig 2013 war es für die IT-Ausbildung des BFW Leipzig das dritte Großprojekt auf der Leipziger Messe.

Der Robocup2016 fand zum zweiten Mal in Deutschland statt und war neben der Roboter-Fußball-Weltmeisterschaft zudem eine Innovationsschau der Robotik aus Forschung und Industrie.

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