Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange hat heute die Ausstellung „Textkünste. Die Erfindung der Druckseite um 1500“ in der Universitätsbibliothek Leipzig eröffnet. Die Ausstellung vermittelt Einblicke in die Frühzeit der europäischen Buchdruckgeschichte und ist parallel auch in Lyon zu sehen. Die Bestände der Universitätsbibliothek Leipzig und der Bibliothèque Municipale de Lyon, aus denen die Exponate stammen, sind zwei bedeutende europäische Sammlungsorte früher Drucke. Um 1500 gehörten Leipzig und Lyon zu den wichtigsten europäischen Druckzentren.

„Zwei Bibliotheken, die sich auch der wissenschaftlichen Erforschung der Buchkultur verschrieben haben, realisieren nun ein gemeinsames Projekt Ich freue mich, heute an einer Ausstellungseröffnung teilzunehmen, die aus einer Kooperation zwischen einer französischen und einer deutschen Bibliothek hervorgeht. Diese gemeinsame Arbeit ist auch ein Beleg dafür, dass wissenschaftliches Denken keine nationalen Grenzen kennt“, so Dr. Eva-Maria Stange in ihrem Grußwort.

Die im Titel genannte „Erfindung der Druckseite um 1500“ führt in eine Umbruchzeit. Die Ausformung des gedruckten Buches mit der Form der Buchseite, wie wir sie heute kennen, war kein zielgerichteter Prozess. Es waren über einen längeren Zeitraum zahlreiche Akteure beteiligt. Autoren, Drucker, Setzer, Verleger, Händler haben Lösungen gesucht, wie Inhalte massentauglich und ästhetisch anspruchsvoll verbreitet werden können. Das Ergebnis – die Etablierung des Buchdrucks – galt fünf Jahrhunderte lang als unverrückbares kulturelles Phänomen und hat seither die Kulturtechnik des Lesens vieler Generationen geprägt.

Dr. Eva-Maria Stange: „Wir befinden uns heute erneut in einer Umbruchzeit, in der Informations- und Wissensverarbeitung nicht mehr an Papier und Druckerschwärze gebunden ist. Die neuen Formen der Textvermittlung und -verwertung sind für die wissenschaftlichen Bibliotheken ein große Aufgabe. Neben technischen Herausforderungen und enormen Kosten haben wir auf Nutzerseite ein nicht weniger beachtliches Kulturproblem der Umstellung von Techniken der Lehre und der Forschung auf die neuen medialen Möglichkeiten. Diese Aufgaben kann keine Institution, keine Bibliothek allein bewältigen. Deshalb bin ich froh, dass unsere starken wissenschaftlichen Bibliotheken, besonders die Universitätsbibliothek Leipzig, die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und alle anderen wissenschaftlichen Bibliotheken in Sachsen erfolgreich zusammenarbeiten. Das ist zum Wohle der Nutzerinnen und Nutzer und entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Bibliotheken.“

Die Ausstellung „Textkünste. Die Erfindung der Druckseite um 1500“ ist vom 7. Oktober 2016 bis 29. Januar 2017, täglich von 10 bis 18 Uhr in der Bibliotheca Albertina zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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