In den vergangenen Monaten führte die Polizeidirektion Leipzig in Reaktion auf Schwerpunkte der Straßenkriminalität wiederholt Komplexkontrollen im Stadtgebiet Leipzig durch. Mit personeller Unterstützung seitens der sächsischen Bereitschaftspolizei und unter behördenübergreifender Kooperation standen dabei insbesondere die Parkanlagen in Hauptbahnhofsnähe, die Eisenbahnstraße und die Stuttgarter Allee im Blickpunkt – nicht zuletzt, weil an diesen Örtlichkeiten mit Betäubungsmitteln Handel getrieben wird.

Trotz diverser Identitätserhebungen, sichergestellter/beschlagnahmter Betäubungsmittel und Gegenstände (Diebesgut, Waffen etc.), der Beseitigung ordnungsstörender Zustände, der Feststellung offener Haftbefehle, eingeleiteter Strafanzeigen, (vorläufiger) Festnahmen sowie Untersuchungshaften, blieb ein auf die Anbieterszene nachhaltig wirkender Effekt aus. Entgegen der bisherigen polizeilichen Erfahrung trat keine Verdrängung ein, wenngleich sich die Polizeidirektion von Vornherein im Klaren war und ist, die hintergründige Suchtkrankheit leider nur hinsichtlich ihrer offen wahrnehmbaren Symptome eindämmen zu können.

Da sich der Aktionsradius der Straßendealer parallel weiter auszudehnen scheint, beispielsweise an den Beginn der Zweinaundorfer Straße oder in die Parkanlagen an Lilien-, Koehler-, Dresdner Straße und Breite Straße, sieht sich die Polizeidirektion Leipzig gezwungen und ist gewillt, ihre Kontrollmaßnahmen örtlich und zeitlich zu intensivieren. So sind allein für Mai insgesamt 14 Komplexkontrollen geplant, deren erste am heutigen Tag stattfinden wird.

Hierzu der Leiter der Polizeidirektion Leipzig, Herr Polizeipräsident Bernd Merbitz: „Ich habe bereits anlässlich der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2017 auf einen wohl maßgeblichen Grund der Leipziger Kriminalitätsbelastung hingewiesen. Wenn im Stadtgebiet also ein massives Problem mit auf offener Straße gehandelten Betäubungsmitteln und – im Schlepptau – der Beschaffungskriminalität auszumachen ist, sind wir in der Pflicht, dagegen vorzugehen.

Den Kampf gegen eine Sucht können wir aber nur gewinnen, wenn ihr auf allen Ebenen konsequent begegnet wird. Daher meint ein WIR nicht allein die Polizei, sondern bezieht alle gesellschaftlichen Akteure ein. Vor diesem Hintergrund bin ich sehr froh, Kontrollen regelmäßig im Schulterschluss mit kommunalen Ämtern, Landes- und Bundesbehörden durchführen zu können.“

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