Wie viel Zukunft braucht die Wirtschaft? Wann entstand das moderne Wirtschaftswachstum? Wie wichtig sind Ideen, Theorien und Diskurse für unseren Wohlstand – damals, heute, morgen? Diese Fragen beleuchtet ein internationaler Workshop an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig am 28. und 29. Juni – fächerübergreifend und mit historischer Perspektive.

Zu den wichtigsten Strukturbedingungen der seit dem Ende der Frühen Neuzeit sich herausbildenden Global Condition gehören die Erwartung einer offenen, gestaltbaren Zukunft und die dazu passende Wirtschaftsweise und -mentalität, die auf ständige Steigerung ausgelegt ist. Die Genese dieser Bedingungen ist nach wie vor umstritten.

Wenig beachtet wurde bisher der Zusammenhang zwischen Innovationen der Offenen Zukunft und der Modernen Wirtschaft, die sich im europäischen Denken und Handeln seit etwa 1600 festsetzten.

Hier setzt die Fragestellung des Workshops an. Hingen diese Strömungen – die „Geburt der Zukunft“– und die Entstehung des pro-aktiven und auf Wachstum ausgerichteten „neuen ökonomischen Denkens“ zusammen? Welche Wechselwirkungen gab es zwischen diesen Denkströmen, wie beeinflussten sie sich gegenseitig? Welche Akteure oder Träger des Wissens waren hier relevant, und wie vereinigten sich ihre Denk- und Lehrgebäude, wo unterschieden sie sich?

Gab es regionale Unterschiede? Liegt hier vielleicht sogar der Ausgangspunkt von gesellschaftlichen Prozessen größerer Dimension, etwa der Ausformung des ‚Europäischen Wirtschaftswunders‘ und damit der langfristigen ökonomischen Auseinanderentwicklung zwischen Europa und Asien (sog. Große Divergenz, 1600–1980) als einer der wichtigsten Strukturbedingungen moderner Globalität?

Die Veranstaltung beginnt am 28.6. um 12.45 Uhr in der Sächischen Akademie der Wissenschaften, Karl-Tauchnitz-Str. 1, 04107 Leipzig; 19 Uhr findet ein öffentlicher Abendvortrag statt: Lucian Hölscher, Bochum, spricht über “Die Entstehung der Zukunft in der frühen Neuzeit”. Interessenten sind herzlich willkommen. Weitere Informationen unter www.saw-leipzig.de/zukunft-wirtschaft-2018.

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