vom 05. bis 07. Oktober 2018 veranstaltet der Verein zur Förderung unabhängiger Kunsträume im Leipziger Westen e. V. die 14. Kunst- und Kulturraumtage LINDENOW. Eine Besonderheit in diesem Jahr ist die zentrale, kuratierte Sonderausstellung DESTILLAT mit rund 50 teilnehmenden Künstler*innen.

Zeitgenössische Kunst überrascht an unkonventionellen und ungewöhnlichen Orten in den Stadtteilen Lindenau, Plagwitz und Leutzsch. Temporäre Installationen im Stadtraum können dabei ebenso entdeckt werden, wie thematisch kuratierte Ausstellungen in den kontinuierlich arbeitenden Kunsträumen. Unter dem Motto “Denn es ist jetzt, und Jetzt ist immer” schließen sich Künstler*innen und Kunsträume für ein Wochenende zusammen um gemeinsam das aktuelle künstlerische Schaffen im Westen der Stadt erlebbar zu machen.

2018 gibt es mit 48 Anmeldungen so viele wie nie zuvor. Der Stadtteil ist zentraler Bezugspunkt für die Künstler*innen. Sie nähern sich Lindenau von allen Seiten an. Tradition trifft auf Moderne, jung auf alt. So präsentiert zum Beispiel Klaus-Peter John im Artemio (Erich-Köhn-Straße 51) erstmals “Tropfschlag”, ein Kunstbuch-Projekt zum Westbad. Das Werk dokumentiert eine Performance, die in den 90er Jahren im damals noch unsanierten Westbad stattfand.

Am Lindenauer Markt bespielt das junge Künstlerduo ART N MORE (Paul Bowler & Georg Weißbach) die Schaufenster vom Kaufland. Dieser Standort sorgte 2013 für Diskussionen hinsichtlich der künstlerischen Nutzung. Nach einer ersten öffentlichen Ausschreibung durch die Kooperationspartner Stadt Leipzig und Kaufland GmbH erfolgte keine weitere Bespielung der zehn für ein künstlerisches Gesamtkonzept vom Architekturbüro Weiss & Volkmann entworfenen Schaukästen an der Fassade des Supermarktes.

Im Zentrum der Sonderausstellung DESTILLAT im Alten Kaufhaus West (ehemals Held | Lützner Straße 45-47) stehen künstlerische Arbeiten ehemaliger Lindenow-Teilnehmer*innen, in denen der Wandel urbaner Räume und Strukturen als Ausgangspunkt, Thema oder Schauplatz fungiert. Die präsentierten Positionen stehen stellvertretend für die Vielzahl der Künstler*innen und Akteure, die in den letzten zehn Jahren durch ihr Engagement das Netzwerk LINDENOW maßgeblich geprägt und gestaltet haben.

Künstler*innen: Neven Allanic | Jessica Arseneau | Jula Baltschun I Rebekka Bauer | Lars Karl Becker | Ulrike Bernhardt | Katrina Blach | Isaak Broder | Maike Denker | Jos Diegel | Andrea García | Paula Gehrmann | Mandy Gehrt | Hannah Gottschalk/Olga Jakob | Alisa Hecke/Julian Rauter/Andi Willmann | Marlet Heckhoff | Indeed (Paula-Marie Kanefendt/David Voss) | Phillip Janta | Klasse 3h | Lisa Kottkamp | Alexander Langberg | [naɪ̯n]-Theater CoLaborativ | Emanuel Mathias | Marcela Moraga | Cornelia Friederike Müller | Sebastian Nebe | Marcel Noack | Suzan Noesen | Lea Petermann | Fabian Reimann | Benjamin Renter | Ute Richter | Luise Ritter | Grit Ruhland/Anna Schimkat | Johann Schäfer | Marten Schech | Marike Schreiber | Sandra Schubert | Hannah Sieben | Sophie Uchmann | Danny Wagner | Lars Werner | Jonas Paul Wilisch

Kuratoren-Team DESTILLAT: Patricia Thomas, Jan Apitz, Julian Rauter

Der 2012 gegründete Verein Lindenow e.V. versteht sich als Dachverband für die Kunst- und Kulturräume des Leipziger Westens, die sich nicht explizit dem kommerziellen Aspekt von Kultur verschreiben. Seit 2008 arbeiten die Betreiber*innen der Kunsträume kontinuierlich als Netzwerk zusammen. Der Verein fasst Akteure und ihre Orte zusammen, vernetzt sie, sorgt für Öffentlichkeit und versucht nicht-kommerzielle Standards zu etablieren.

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