Unterwegs in Sachen Liebe: Die kommenden Tage versprechen mildere Temperaturen und die Frühlingsgefühle locken Frösche, Kröten, Molche und Unken in ganz Sachsen aus ihren Winterquartieren. Sie wandern zu ihren Laichgewässern, um sich zu paaren. Der NABU Sachsen bittet darum Autofahrerinnen und Autofahrer, auf Amphibienwanderstrecken maximal 30 Stundenkilometer zu fahren. Auch Fahrradfahrer sollten genau schauen, wo sie langfahren.

Die Tiere können nicht nur durch direktes Überfahren sterben, sondern auch wenn Fahrzeuge sehr schnell an Wanderstrecken unterwegs sind. Bei höheren Geschwindigkeiten erzeugen Autos einen so hohen Luftdruck, dass die inneren Organe der Amphibien platzen und die Tiere qualvoll verenden. Nimmt man mehr Rücksicht, wird auch der Einsatz der vielen Menschen weniger gefährlich, die sich ehrenamtlich um Amphibienschutzzäune kümmern, Kröten und Frösche aus den Sammeleimern retten und sicher über die Straßen bringen.

Mehr als elf Kilometer Straßen sichern NABU-Aktive im Raum Leipzig und Nordsachsen, im Erzgebirge und bei Freiberg sowie im Raum Dresden mit Hilfe von Amphibienschutzzäunen für die Tiere. So steht der etwa zwei Kilometer lange Zaun bei Döhlen bereits, den die NABU-Naturschutzstation Biberhof Torgau betreut.

Auch bei Naunhof an der Kreisstraße K8364 und am Hegeteich Narsdorf sind bereits Amphibienzäune errichtet. Hier finden in den kommenden Wochen Kontrollen statt und die Frösche und Kröten werden dann von den Helfern über die Straße getragen, damit sie zu ihren Laichgewässern gelangen können. Am Schäferteich Störmthal sowie in Hayna steht das Zaunbauen für die nächsten Tage auf dem Programm.

Die ehrenamtlichen Helfer sind vor allem bei Dunkelheit in den Abend- und frühen Morgenstunden unterwegs. Bei vorsichtiger Fahrt ist auf Warnschilder, Tempolimits und Umleitungen zu achten. Auf Grund des anhaltenden Windes kommen die Wanderungen immer mal wieder zum Erliegen.

Bei nachlassender Windintensität nimmt die Wanderung jedoch wieder an Fahrt auf. Dann bieten sich gute Bedingungen für die Amphibien, die für die Laichwanderung Temperaturen ab fünf Grad und feuchte Witterung bevorzugen.

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