Genau acht Monate nach dem Start des allerersten Gesundheitsterminals in Sachsen, weihte die sächsische Gesundheitsministerin Barbara Klepsch heute das 50. Gesundheitsterminal in der Sonnen-Apotheke in Bischofswerda ein. Damit steht der neue digitale Service sachsenweit den Kunden von 47 Apotheken und drei Kliniken zur Verfügung.

Bis Ende 2020 werden insgesamt 225 Standorte im Freistaat mit einem Gesundheitsterminal ausgestattet. Das Staatsministerium Sachsen fördert als erstes Bundesland den Aufbau der digitalen Infrastruktur mittels der anwenderorientierten Gesundheitsterminals im Gesundheitswesen.

„Mit der flächendeckenden Aufstellung von Gesundheitsterminals ist Sachsen Vorreiter bei digitalen Serviceangeboten im Gesundheitswesen. Insgesamt fördert der Freistaat das Projekt mit über 2,9 Millionen Euro. Besonders erfreulich finde ich, dass acht Monate nach Projektstart bereits fast ein Viertel der Terminals in Betrieb ist. Damit erleichtern wir insbesondere in ländlichen Gebieten den Alltag für Patienten und verbessern Abläufe im Gesundheitssystem,“ so Gesundheitsministerin Barbara Klepsch.

Cordula Grüber, Apothekerin und Inhaberin der Sonnen-Apotheke in Bischofswerda freut sich, dass sie ihren Kunden die neuen Services über das Gesundheitsterminal anbieten kann.

„Unser Motto ist ‚Ein Lächeln macht das Leben leichter‘. Wir sind ein gut erreichbarer Gesundheitsdienstleister im ländlichen Raum. Mit einem umfangreichen Arzneimittelsortiment, eigener Herstellung, Beratung zu Naturmedizin und Inkontinenzversorgung von Pflegebedürftigen ist unser Angebot sehr breit aufgestellt. Hierzu passt die Ergänzung durch das Gesundheitsterminal, das unseren Kunden einen einfachen und direkten Zugang zu den digitalen Dienstleistungen ihrer Krankenkasse ermöglichen wird. Wir hoffen auf rege Inanspruchnahme und helfen gerne bei der Bedienung der Technik.“

Das Terminal ist einfach wie ein Geldautomat zu bedienen. Es besteht aus einer Infosäule und einem Pult mit großem Touch-Bildschirm, Kamera, Lesegerät für die elektronische Gesundheitskarte (eGK) und Belegdrucker. Es bietet hilfreiche Services für alle. Die bisherigen Funktionen wie die Arztsuche der Stiftung Gesundheit oder den „Diagnoseübersetzer“ sind erste Beispiele für die Multifunktionalität. Neben den praktischen Anwendungen gibt es außerdem vielfältige Informationen zu wechselnden, aktuellen Gesundheitsthemen.

„Die sektorenübergreifende, digitalisierte Gesundheitsversorgung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Folglich müssen auch für Patienten Lösungen geschaffen werden, die ihnen zum Beispiel eine selbstbestimmte Einsicht in ihre Gesundheitsdaten ermöglichen, ohne technischen Mehraufwand oder die Unterstützung Dritter. Wir sind davon überzeugt, dass dahingehend vor allem ältere Patienten von den Funktionen des Gesundheitsterminals profitieren werden“, so Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes e.V.

Als erste Krankenkassen beteiligen sich aktuell die DAK-Gesundheit und die IKK classic an dem Projekt und bieten ihren Versicherten zusätzliche digitale Services an. Sie können am Terminal unter anderem Dokumente einlesen und direkt an ihre Kasse schicken, beispielsweise die AU-Bescheinigung. Und das fünf Mal sicherer als über herkömmliche Endgeräte.

Auch ein neues Foto für die Gesundheitskarte kann aufgenommen und direkt an die Kasse übermittelt werden. Die Vorgaben des Datenschutzes werden dabei streng eingehalten. Alle Informationen werden ausschließlich über hochsichere Verbindungen versendet und weder auf dem Gerät
noch bei der Betreibergesellschaft DeGIV gespeichert. Die Authentifizierung am Terminal erfolgt über die eGK des Kunden.

„Wer nach dem Arztbesuch in die Apotheke geht, kann gleichzeitig über das Gesundheitsterminal seine Krankmeldung und viele andere Formulare ohne viel Aufwand verschicken. Das spart unseren Versicherten Zeit und Wege“, sind Christine Enenkel, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit und Sven Hutt, Landesgeschäftsführer der IKK classic, überzeugt. „Uns ist es wichtig, allen unseren Versicherten einen einfachen Zugang zu den digitalen Services der Kasse zu ermöglichen. Mit den Gesundheitsterminals ergänzen wir unsere bereits etablierten Angebote wie beispielsweise die Online-Filialen und Service-Apps.“

„Mit der Begeisterung der Standortpartner und der positiven Nutzerresonanz können wir schon sehr zufrieden sein“, so Dieter Rittinger, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft DeGIV.

„Aber natürlich wünschen wir uns viele weitere Anwendungen zum Vorteil aller Beteiligten. Unser bisheriges Standard-Setup zeigt die Vielfalt der Möglichkeiten und wir sind optimistisch, mit dem Engagement Aller eben nicht nur mehrfach sicherer zu sein als andere Endgeräte, sondern auch völlig neue Optionen zeigen zu können. Dafür braucht es z.B. mehr Krankenkassen und Kommunen, die Kosten einsparen und gleichzeitig ihren zeitgemäßen digitalen Service deutlich optimieren möchten.“

Um die Kunden und Versicherten noch stärker für die Gesundheitsterminals zu interessieren und mit den Möglichkeiten der digitalen Services vertraut zu machen, werden ab Ende August an verschiedenen Standorten Aktionstage durchgeführt.

Hintergrund:

Das Sozialministerium Sachsen fördert im Rahmen des eHealthSax-Projektes 225 Gesundheitsterminals zur Versorgung der Versicherten in Apotheken, Krankenhäusern und Medizinischen Versorgungszentren mit rund 2,9 Millionen Euro. Das Projekt ist für alle gesetzlichen Kassen offen. Aktuell beteiligen sich die DAK-Gesundheit und der IKK classic. Die Funktionen des Terminals werden kundenorientiert weiterentwickelt und ergänzt.

Seit Januar 2019 können sich Apotheken, Krankenhäuser und MVZs unter https://sachsen.gesundheitsterminal.de um ein Terminal bewerben. Den teilnehmenden Einrichtungen entstehen keine Gebühren. Für die Kunden ist die Nutzung der Gesundheitsterminals kostenfrei. Die aktuelle Standortübersicht finden interessierte Nutzer unter standorte.gesundheitsterminal.de

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