Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaats Sachsen hat die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten zur Vereinigten Mulde für die Stadt Grimma aktualisiert. Mittels der Karten können sich Behörden, Bürger und Gewerbetreibende informieren, inwieweit sie bzw. die Ortslage bei Hochwasser betroffen sind.

Heute hat die Landestalsperrenverwaltung die Karten an die Stadtverwaltung Grimma übergeben. Auf einer Veranstaltung im Grimmaer Stadthaus wurde das neue Kartenmaterial vorgestellt und erläutert. Die Karten werden im Internet auf den Seiten des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (www.lfulg.sachsen.de) veröffentlicht.

Bisher galten die Karten aus den Hochwasserschutzkonzepten von 2004. Seitdem hat Sachsen in Grimma jedoch rund 57 Millionen Euro investiert, um die Stadt vor Hochwasser zu schützen. Die neuen Anlagen, aber auch die aktuelle Hydrologie und weiterentwickelte Berechnungsmodelle sind in den aktualisierten Karten berücksichtigt.

Für die Eigenvorsorge der Bürger sowie für die Gefahrenabwehr und Risikovorsorge der Kommunen sind die Karten ein wichtiges Handwerkszeug. Zugleich sind sie auch eine Grundlage für ZÜRS – das System der Versicherungswirtschaft für die Einschätzung von Überschwemmungsrisiken.

Bei den Karten wird zwischen Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten unterschieden. Die Gefahrenkarten zeigen die Gefährdung für Ortschaften bei unterschiedlichen Hochwasserszenarien auf. Dabei werden Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten in überschwemmten Bereichen sowie zusätzlich die Wassertiefen bei einem Versagen von Hochwasserschutzanlagen dargestellt. Die Risikokarten stellen die Flächennutzung der überschwemmten Flächen und besonders gefährdete Objekte dar.

Hintergrundinformation

Die Aktualisierung der Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten ist Bestandteil der Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie der Europäischen Union. Die Hochwasserschutzkonzepte, die der Freistaat Sachsen nach dem Augusthochwasser 2002 aufgestellt hatte, werden aktualisiert und zu Hintergrunddokumenten der Hochwasserrisikomanagementpläne der Elbe und der Oder weiterentwickelt.

Die Karten werden alle sechs Jahre überprüft und wenn nötig überarbeitet. Dafür sind meist umfangreiche Gewässervermessungen erforderlich. Zudem müssen hydraulische Modelle erstellt bzw. fortgeschrieben werden. Hinsichtlich der Gewässer erster Ordnung und der Bundeswasserstraße Elbe belaufen sich die Kosten für den Freistaat Sachsen derzeit auf jährlich rund fünf Millionen Euro.

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