Auf Leipzigs traditionsreicher Radrennbahn in Kleinzschocher rückt die Sanierung der Fahrbahn, dem Herzstück der Anlage, in greifbare Nähe. Die Voraussetzung dafür schafften heute Sportbürgermeister Heiko Rosenthal und Henrik Wahlstadt, Vorstand des Stadt- und Kreisfachverbands Radsport e.V., mit ihren Unterschriften unter einen Pachtvertrag für die Piste.

„Mit der Unterzeichnung des Pachtvertrags zwischen der Stadt Leipzig und dem Stadt- und Kreisfachverband Radsport e.V. wird der Weg frei für ein wichtiges und dringend notwendiges Sanierungsprojekt aus unserem Sportprogramm 2024“, sagt Heiko Rosenthal.

Henrik Wahlstadt: „Seit der Gründung unseres Fachverbands vor knapp 6 Jahren haben wir ein klares Ziel: bessere Bedingungen und damit eine Weiterentwicklung des Radsports in und um Leipzig. Besonders liegt uns dabei der Nachwuchsradsport am Herzen. Deshalb treten wir in Einvernehmen und Abstimmung mit dem Eigentümer in die Bauherreneigenschaft ein.“

Das Radstadion wird durch Profilschulsport, Breitensport und Leistungssport genutzt. Im organisierten Radrennsport sind nahezu 500 Leipziger Vereinsmitglieder zuhause. Mit der Teilverpachtung wird eine investive Vereinsförderung durch den Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig ermöglicht. Über diesen Weg soll die 400 Meter lange, fast 70 Jahre alte Betonpiste den dringend benötigten neuen Fahrbahnbelag erhalten.

Im Zuge dessen sollen auch Türanlagen und Zuwegungen in einem Teilbereich der Anlage ertüchtigt werden. Die Planungen erstellte das Leipziger Büro Behzadi+Partner Architekten in enger Zusammenarbeit mit Fachverbandsvertreter Detlef Petermann.

Das Paket kostet insgesamt rund 1,6 Mio. Euro. Für den Abschnitt zur Pistensanierung für circa 1,2 Mio. Euro soll der Fachverband mit 90 Prozent der förderfähigen Kosten durch Land und Kommune unterstützt werden. Für die funktional damit zusammenhängenden Fluchtwege und Zuwegungen sind fast 400.000 Euro veranschlagt. Hierzu bekennt sich die Stadt als Eigentümer mit 90 Prozent der förderfähigen Kosten, weil Landesmittel dafür nicht mehr bereitgestellt werden können.

Den zehnprozentigen Eigenanteil stemmt der Radsportfachverband SKR unter anderem mit Sponsoren, die mit ihrer Werbung auf die neuen Banden und den Bahnbelag aufgebracht werden. Außerdem startet in den nächsten Tagen ein Spendenaufruf, mit welchem die noch zahlreichen Freunde und Förderer der ehemaligen „Alfred-Rosch-Kampfbahn“ mit eigenem Beitrag zur Sanierung beitragen können. Heiko Rosenthal: „Nur in diesem Dreierbündnis Stadt-Land-Verband kann das Projekt umgesetzt werden. Mir ist bewusst, dass es für den Verband ein Kraftakt wird, die Eigenmittel zu stemmen.

Die Radrennbahn im Leipziger Südwesten (Windorfer Straße) war im September 1949 eröffnet worden. Zwei Jahre später erhielt sie den bis heute genutzten Betonbelag. Abnutzungserscheinungen wie starke Risse und eine uneinheitliche Oberfläche nach vielen Reparaturen bestimmen den schlechten Zustand. Im Jahre 1971 erhielt die Piste eine Überdachung, die 2010 durch die Stadt umfassend saniert wurde. Eine Photovoltaikanlage wurde aufgesetzt.

Aktuell leitet das Amt für Sport die Sanierung für einen Ringleitungsabschnitt ein, der zwischen Hauptgebäude und Piste verläuft. Mit dieser rund 820.000 Euro teuren Maßnahme soll das Gemäuer nach Ausschreibungsabschluss ab Mitte Dezember trockengelegt werden. Auch diese Maßnahme ist im Sportprogramm 2024 verankert.

30 Jahre deutsch-deutsche Parallelwelt: Höchste Zeit, die betonierten Vorurteile zu demontieren

30 Jahre deutsch-deutsche Parallelwelt: Höchste Zeit, die betonierten Vorurteile zu demontieren

Empfohlen auf LZ

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar