41 Herztransplantationen: So vielen Menschen konnte das Herzzentrum Leipzig in diesem Jahr bislang ein neues Herz implantieren. Das ist die höchste Transplantationszahl seit Beginn des Herztransplantationsprogramms in Leipzig. „Seit 2018 konnten wir jährlich unsere Transplantationszahlen steigern“, so Prof. Dr. Diyar Saeed, Leitender Oberarzt Herztransplantation und Kunstherzimplantation.

Prof. Michael Borger, Direktor der Universitätsklinik für Herzchirurgie, ergänzt: „Damit sind wir derzeit das zweitgrößte Herztransplantationszentrum Europas. Wir konnten unsere Leistungsfähigkeit durch unsere hohen Qualitätsstandards sowie niedrige Sterberate weiter steigern. Das bedeutet für unsere Patienten mehr Leben und Lebensqualität.“

Christoph Tretschok (59) ist der 40. Patient, dem im Jahr 2020 ein neues Herz im Herzzentrum Leipzig transplantiert werden konnte. Rund zwei Wochen nach der Operation kann er bereits in die Anschlussheilbehandlung entlassen werden. Die 41. Herztransplantation ließ nicht lange auf sich warten. „Ob und wann ein Spenderorgan zur Verfügung steht ist nicht planbar. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an das Team, wenn ein Herz zur Verfügung steht. Schnelligkeit und medizinische Sorgfalt sind unabdingbar und in den aktuellen Corona-Zeiten mehr denn je gefordert“, so Prof. Saeed.

Die politischen Debatten rund um die Organspende traten 2020 deutlich in den Fokus der Öffentlichkeit. Ob das Auswirkungen auf die Spendenbereitschaft hat, ließe sich schwer nachvollziehen, ein Effekt sei aber auch nicht ausgeschlossen, so die Transplantationsexperten. „Die Spendenbereitschaft für ein Organ ist in Deutschland weiterhin sehr niedrig. Die öffentliche Debatte ist gut, da es den Fokus auf dieses wichtige Thema setzt“, sagt Prof. Diyar Saeed.

In Deutschland ist die Zahl der Organspender im Jahr 2019 auf 932 leicht zurückgegangen (2018: 955). Dabei wurden 2995 Organe gespendet, davon 324 Herzen. In Sachsen haben 2019 insgesamt 66 Spender 205 Organe gespendet, was laut Deutscher Stiftung Organtransplantation dem Vorjahresniveau entspricht.

Wenn das Herz nicht mehr genügend Kraft hat, Blut und damit Sauerstoff durch den Körper zu transportieren, spricht man von einer Herzschwäche oder medizinisch Herzinsuffizienz. Bei einer stark ausgeprägten Herzschwäche beträgt die Herzleistung nur noch wenige Prozent – ein lebensbedrohlicher Zustand. Hier kann meist nur eine Herztransplantation helfen.

Da es jedoch nicht genügend Spender gibt, wird vielen Patienten ein sogenanntes Herzunterstützungssystem implantiert, umgangssprachlich auch als Kunstherz bezeichnet. Dieses System übernimmt die Funktion des Herzens und wird durch einen Akku betrieben, den der Patient außerhalb des Körpers trägt. „Die Herztransplantation ist weiterhin der Goldstandard“, weiß Prof. Saeed. „Ein menschliches Organ kann durch keine Medizintechnik ersetzt werden.“

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