Für Prof. Reinhard Henschler, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist es ein besonderer Grund zur Freude: Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Krise kann sich die UKL-Blutbank über gestiegene Spenderzahlen 2020 im Vergleich zum Vorjahr freuen. Insgesamt wurden 1853 Spenden mehr als 2019 gewonnen. Geprägt war das Jahr 2020 bei der Blutbank auch durch eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft.

Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2020 waren es im Bereich der Vollblutspende 27405 Abnahmen im Vergleich zum Vorjahr mit 27062 erfolgten Spenden. Bei den Plasmapheresen konnte eine Steigerung von 6444 auf 7088 verzeichnet werden und die Anzahl gewonnener Blutplättchenpräparate stieg von 4905 auf 5771.

Gerade der Aufwärtstrend bei den Vollblutabnahmen ist nach Aussage von Prof. Reinhard Henschler bemerkenswert. So konnten aufgrund der umzusetzenden Corona-Schutzmaßnahmen fast 75 Prozent der mobilen Blutspendetermine nicht mehr durchgeführt werden.

„Abnahmeorte, in denen wir das Abstandsgebot nicht umsetzen konnten, mussten wir absagen. Diese fehlenden Blutspenden galt es an anderen Spendeorten zu kompensieren. Gelungen ist uns das durch die große Unterstützung von Blutspendern aus allen Altersschichten“, freut sich Reinhard Henschler.

Zudem habe man frühzeitig die telefonische Einbestellung der Spender eingeführt und auf eine konsequente Terminvergabe gesetzt. Etwaige Warteschlangen konnten auf diese Weise vermieden und die Abläufe im Bereich der Blutspende gleichmäßig reguliert werden.

Der Leipziger Blutspendedienst war einer der ersten in Deutschland, der auf die ausschließliche Terminvergabe über alle Spendearten hinweg umstellte. „Inzwischen machen es fast alle in Deutschland“, sagt Reinhard Henschler auch ein wenig stolz auf diese Vorreiterrolle. In diesem Zusammenhang lobt der Institutsdirektor die Abteilung Spendermanagement am Institut: „Seit der Etablierung der Terminvergabe glühen hier fast pausenlos die Telefone, werden Spender kontaktiert oder Anrufe entgegengenommen, Termine vereinbart, Fragen beantwortet“, erzählt er.

„In den letzten Jahren gingen die Abnahmezahlen am Institut immer weiter zurück. Vor allem machte uns der demographische Wandel zu schaffen, es kamen einfach zu wenig junge Spender nach. Mit Blick auf 2020 können wir festhalten, dass wir die Spende am Institut trotz der Corona-Krise wieder in den Aufwärtstrend gebracht haben. Insbesondere unter den jungen Spendern können wir mittlerweile einen großen Zuwachs verzeichnen“, so Reinhard Henschler.

Die gute Bilanz der UKL-Blutbank im vergangenen Jahr ist nicht zuletzt das Resultat einer großen Welle der Hilfsbereitschaft der Leipzigerinnen und Leipziger. Dazu zählt die Organisation mehrerer Sonderspendetermine mit Leipziger Sportvereinen, wie einer Reihe von Spielern des Fussball-Erstligisten RB Leipzig oder von Handballern des SC DHFK Handball. Auch der in Leipzig durchgeführte 1. José-Carreras-Blutspendetag, der von einem Spontankonzert einer Gruppe der Leipziger Philharmoniker im Garten vor dem Institut begleitet wurde, brachte der Blutbank viel Aufmerksamkeit.

„Ohne diese tollen Aktionen wären wir damals in einen sehr ernsten Versorgungsengpass gesteuert. Zusätzliche Blutkonserven war zu dieser Zeit in ganz Deutschland nicht mehr zu bekommen. Stattdessen konnten wir am Ende sogar anderen Spendediensten aushelfen“, resümiert Reinhard Henschler.

Infos zur Blutspende am UKL gibt es unter Telelefon 0341 97 25 393 oder unter www.blutbank-leipzig.de

Donnerstag, der 7. Januar 2021: Die erste Sitzung des sächsischen Landtages 2021 und Gedenken an Oury Jalloh + Video & Audio

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