Im Dorf der Baumeister wird gewerkelt. Das Forsthaus  in Kössern wurde aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst. Was die Zukunft mit sich bringt? Wir sprachen mit Familie Heidecker über das Projekt „Forsthaus für alle“.

„Noch im Verborgenen, wie die Samen unterm Schnee, regen wir uns, denn wir wollen unser Forsthaus zu neuem Leben erwecken“, stellen sich die Bewohner des Forsthauses Karen und  Jürgen Heidecker vor. Jürgen Heidecker ist Gitarrist und unterrichtet in Leipziger Musikschulen. Karen Heidecker machte sich als  Heilpraktikerin einen Namen.

Das Paar zog vor elf Jahren von Leipzig an den Rand des Thümmlitzwaldes, vorrangig, weil sie in der Natur leben mochten und ihnen ausreichend Platz für die Kinder wichtig war. Sie stießen auf das knapp 300 Jahre alte Forsthaus zwischen Tongrube und Thümmlitzsee und verliebten sich sofort in das Anwesen.

„Lange suchten wir nach genau dem richtigen Haus. Ein Ort mit Geschichte und Geschichten.  Irgendwann beschlossen wir, dass wir unser Haus daran erkennen, dass eine Linde im Hof steht. Eine Linde deshalb, weil wir beide diesen heilkräftigen, duftenden Baum so lieben. Und dann entdeckten wir das Forsthaus. Es war Liebe auf den ersten Blick. Und die Linde? Tatsächlich, da stand sie, groß und schön“, schwärmt Karen Heidecker. 

Mit dem Umzug ins Muldental ließ eine kleine heimliche Vision Karen Heidecker nicht los. „Als ich  19 Jahre alt war, habe ich in Südafrika auf der Rosenfarm meines Onkels ein Café geleitet. Das hat mir sehr viel Freude gemacht. Irgendwann wollte ich in Deutschland auch so einen wunderbaren Ort schaffen, an dem sich Menschen wohlfühlen, zwischen Rosen genießen können und schöne Begegnungen entstehen. Vielleicht wäre das im Forsthaus möglich?“, erzählte Karen Heidecker.

„Doch zunächst sind unsere Kinder hier aufgewachsen und wir hatten alle Hände voll zu tun, mit dem Alltag mit Kindern, den Herausforderungen eines alten Hauses, der Gestaltung eines Gartens. Mittlerweile haben zwei unserer Söhne das Nest schon verlassen. Auch unsere ‚Küken‘ flattern schon heftig mit den Flügeln.“

Hofladen, Kräuterwanderungen und Übernachten im Zirkuswagen

„Und nun ist die Zeit gekommen, zur Geschichte des Forsthauses eine neue Ära hinzuzufügen“, lacht Karen Heidecker. „Eine Geschichte, in der Menschen im Gartencafé  zwischen Rosen und Giersch sitzen, unterm Kirschbaum Yoga machen, der Musik im Veranstaltungsraum oder unter der Linde lauschen, zu meinen Kräuterwanderungen rund um den Thümmlitzsee kommen, um dann gemeinsam mit mir Heilsames und Köstliches daraus herzustellen. Hier folgen wir den Ahnen des Hauses, die schon immer eng mit der Natur verbunden waren. In dieser neuen Geschichte aber, können Gäste hier auch übernachten, Seminare buchen oder veranstalten, im Hofladen einkaufen und die Natur um Grimma genießen.“

Allein eine Frage beschäftigte das Paar seit Jahren: „Wie wollen wir das finanzieren?“ Vor gut drei Monaten starteten sie eine Crowdfunding-Kampagne. Die Idee des Crowdfunding ist es, Projekte zu unterstützen, die eine Finanzierung brauchen, ohne dass ein Kredit aufgenommen werden muss. Durch die Unterstützung von sehr vielen Menschen kann gemeinsam eine wunderbare Idee in die Welt geboren und umgesetzt werden, was sonst vielleicht nicht möglich ist. „Um unsere Idee vorzustellen, entstand ein schöner kleiner Film“. Dieser kann auf der Homepage: www.forsthauskoessern.de angeschaut werden.

Crowdfunding funktioniert nach dem „Alles-oder-Nichts-Prinzip“, das heißt, man bekommt das Geld nur, wenn man den vollen Betrag seines Zieles erreicht. „Leider haben wir das nicht geschafft“, so die engagierte Kössernerin. „Dennoch waren wir überwältigt von so viel positiver Resonanz und der Unterstützung von fast 100 Menschen. Deshalb haben wir nicht aufgegeben und starteten eine Spendenaktion auf unserer Homepage. Wir sind sehr glücklich, dass mittlerweile mit dem Bau des Zirkuswagens begonnen werden konnte und die ersten Gäste hoffentlich zur Eröffnung des Gartencafé darin übernachten können.“

Auch ein Hofladen ist in Arbeit, ein alter feiner Gewölbekeller, den das Paar in Eigenleistung ausbaut. Noch immer fehlt einiges an Geld, um den herabfallenden Putz in der unteren Etage des Forsthauses, die für öffentliche Veranstaltungen vorgesehen ist, erneuern zu können. „So gehen wir in kleinen Schritten, aber wir gehen weiter. Nach wie vor sind wir für jede Unterstützung dankbar.“

Ein „Dankeschön“ für jede Unterstützung

Alle Interessierten können gern auf Facebook oder auf der Homepage www.forsthauskoessern.de lesen, wie es weiter geht. Wer Familie Heidecker gern unterstützen möchte, der kann dies mit einer Spende tun. Auf der Homepage kann man sich „Dankeschön-Pakete“ heraussuchen.

Kontoinhaber: Karen Heidecker
IBAN: DE23100100100291059114 | BIC: PBNKDEFF | Verwendungszweck: Unterstützung Forsthaus

Auch per Paypal ist eine Überweisung möglich über folgende email-adresse: kjheidecker@gmx.de. „Wir hoffen bald, mit unserer Oase unserer Wahlheimat ein weiteres kleines Ausflugsziel hinzufügen zu können und damit Naturerleben, Gesundheit, Kultur und Genuss zu verbinden. Gäste sind herzlich willkommen“, Karen Johanna Heidecker. Zum Tag der offenen Gartenpforte am 19. Juni kann man sich von 10:00 bis 17:00 Uhr schon einmal einen Eindruck vom Anwesen machen.

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