Die sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus und Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten Barbara Klepsch hat gestern in Dresden Dr. Markus Pieper als neuen Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten vorgestellt.

Dr. Claudia Maicher, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag, freut sich über diesen Schritt:

„Die breite Zustimmung im Stiftungsrat für den fachlich orientierten Vorschlag der Expertenkommission begrüße ich sehr. Die Entscheidung für Dr. Markus Pieper ist ein wichtiges Signal an die erinnerungskulturellen Akteurinnen und Akteure in Sachsen. Der Neustart bei der Stiftungsleitung ermöglicht jetzt auch einen Aufbruch in der gesamten erinnerungskulturellen Landschaft.“

„Ich wünsche Herrn Dr. Pieper einen erfolgreichen Start und bin mir sicher, dass er die Stiftung mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen mit seiner Expertise voranbringen kann. Das fängt an bei der intensiveren Zusammenarbeit mit den verschiedenen Vereinen, Initiativen und Verbänden, die für eine Aufarbeitung der Verbrechen im Nationalsozialismus und der SED-Diktatur in Sachsen aktiv sind. Diese gilt es in ihrem gemeinsamen Bestreben zu stärken und durch moderne historisch-politische Bildungsangebote und Formen des Erinnerns einen Beitrag für den demokratischen Zusammenhalt zu leisten. Auch eine bessere regionale Vernetzung verschiedener Erinnerungsorte und Bildungseinrichtungen ist dafür ein wichtiger Baustein.“

Außerdem betont Maicher: „Für eine zeitgemäße Aufgabenwahrnehmung der Gedenkstätten in Trägerschaft der Stiftung und eine aktive Unterstützung der geförderten Projekte und Einrichtungen braucht die Stiftung eine fundierte Entwicklungskonzeption. Dazu gehören auch mehr internationale Anbindung und wissenschaftliche Expertise bei der Aktualisierung von Ausstellungen und weiteren Angeboten.“

„Die Weiterentwicklung der Erinnerungskultur und der historisch-politischen Bildung in Sachsen liegt mir besonders am Herzen, denn sie setzt den Angriffen auf Freiheit, Vielfalt, Demokratie in Sachsen etwas entgegen. Deshalb freue ich mich, dass wir uns als Koalition im Rahmen der Haushaltsverhandlungen darauf verständigt haben, die Gedenkstättenstiftung über die bisherige Finanzierung hinaus zu unterstützen. Dazu gehören unter anderem eine Aufstockung der Personalmittel für Gedenkstättenpädagogik und die Unterstützung des Aufbaus neuer Gedenkstätten wie der Gedenkstätte KZ-Sachsenburg. Entsprechende Änderungsanträge zum Entwurf des Doppelhaushaltes für die Jahre 2021 und 2022 sollen im Mai im Landtag beschlossen werden.“

Weitere Informationen:

Mit dem im September 2020 vom Landtag beschlossenen Antrag „Zukunft der Stiftung Sächsische Gedenkstätten“ (Drs 7/3830) fordern die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und SPD eine Weiterentwicklung der Arbeit der Gedenkstättenstiftung.

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