Nordsachsen Landrat Kai Emanuel und Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, haben gestern Abend (06.05.21) den Gellert-Preis 2020 an Jeanette und Reinhard Rössler überreicht.

Die Übergabe musste Corona-bedingt mehrfach verschoben werden, obwohl seit knapp einem Jahr feststeht, dass das Ehepaar aus Hohenossig die Ehrung erhält. Es gehörte einst zu den Initiatoren des Kunstpreises, der seit 1999 verliehen wird und mit 5.000 Euro dotiert ist.

Jeanette und Reinhard Rössler riefen 1991 das Sächsische Druckgrafik-Symposion in den Werkstätten für künstlerische Druckgrafik in Hohenossig ins Leben. Seither haben sich 153 nationale und internationale Künstler daran beteiligt. „Sie sind das Zentrum der Druckgrafik in Mitteldeutschland“, würdigte Harald Langenfeld das Wirken des Paares. Landrat Emanuel bekräftigte: „Die identitätsstiftende Wirkung für unsere Region ist von besonderer Bedeutung.“

Das anhaltende Engagement und die Begeisterung von Jeanette und Reinhard Rössler hätten das Symposion zu einer Erfolgsstory in Sachen Künstlerförderung gemacht, die weit über Sachsen hinausstrahlt. „Der Preis war für uns eine Riesenüberraschung, aber auch eine Anerkennung für unsere 40-jährige Arbeit“, bedankte sich Reinhard Rössler und unterstrich: „Die schwarze Kunst darf niemals sterben.“

Die Auszeichnung von Landkreis und Sparkasse wird jährlich in den Sparten Bildende Kunst, Musik und Literatur vergeben. „Unser Gellert-Preis gehört inzwischen zu den bedeutendsten Preisen seiner Art in Mitteldeutschland und ist ein wichtiger Bestandteil des abwechslungsreichen nordsächsischen Kulturlebens geworden“, sagte der Landrat. Zu den bisherigen Preisträgern zählten beispielsweise der Musiker Sebastian Krumbiegel, der Maler Reinhard Minkewitz und der Schriftsteller Gunter Preuß.

Namensgeber ist Dichter Christian Fürchtegott Gellert (1716-1769), der während des Zeitalters der Aufklärung in Leipzig wirkte. Sein berühmtester Schüler war Johann Wolfgang von Goethe. Gellert pflegte zudem eine tiefe Freundschaft zu Graf Vitzthum von Eckstädt, der mit seiner Familie im Barockschloss Schönwölkau im heutigen Landkreis Nordsachsen lebte. Von 1758 bis 1766 zog sich Gellert regelmäßig auf den Landsitz zurück.

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