Die Beschäftigten im Kfz-Handwerk in Berlin, Brandenburg und Sachsen bekommen im August eine Coronaprämie von 500 Euro. Für Auszubildende gibt es 220 Euro. Ab Februar 2022 steigen die Löhne und Gehälter um 2,2 Prozent.

Auszubildende erhalten im Jahr 2021 und 2022 jeweils im August 30 Euro (rund 7 bis 8 Prozent) mehr im Monat. Darauf haben sich nach den Abschlüssen im bayerischen und baden-württembergischen Kfz-Handwerk am 25. Juni die Tarifvertragspartner in Berlin, Brandenburg und Sachsen verständigt.

Bodo Grzonka, Verhandlungsführer der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Die Beschäftigten im Kfz-Gewerbe haben sich mit ihren Aktionen und Warnstreiks den Respekt erkämpft, den sie für ihre kontinuierliche Leistung auch während der Coronapandemie verdient haben. Das Tarifergebnis ist deshalb ein akzeptabler Kompromiss unter schwierigen Bedingungen.“

Zudem konnte mit den Arbeitgebern die stufenweise Anpassung der Einkommen in Brandenburg an die Einkommen von Berlin weiter vorangebracht werden. Brandenburger erhalten zusätzlich ein Prozent mehr auf die Tabellenwerte. Damit wird der Abstand zwischen den beiden Ländern für Gesellen von 182 Euro um 35 Prozent auf 118 Euro verringert. Für Auszubildende gilt mit dem Tarifabschluss wieder die verbindliche, unbefristete Übernahme in eine Festanstellung nach der Ausbildung. Der Tarifvertrag war ausgelaufen und ist nun wieder in Kraft gesetzt worden.

IG Metall Bezirksleiterin Birgit Dietze: „In dieser Kfz-Tarifrunde haben die Beschäftigten in beeindruckender Weise den Turbo eingeschaltet! Mit mehreren Warnstreikwellen seit Anfang Juni haben sie den Arbeitgebern gezeigt, dass sie sich nicht mit einem Apfel und einem Ei abspeisen lassen und für die Krise bezahlen. Sie haben eindrucksvoll bewiesen, dass man auch im Kfz-Handwerk ein anständiges Ergebnis erreichen kann.“

Bei der vierten Verhandlung in Berlin-Schönefeld haben IG Metall-Mitglieder vor dem Verhandlungslokal Druck auf die Arbeitgeber gemacht und die Entschlossenheit der Beschäftigten zum Ausdruck gebracht. In den letzten Wochen beteiligten sich mehr als 1.500 Handwerkerinnen und Handwerk sowie Angestellte und Verkäufer/-innen und Auszubildende an Warnstreiks und Aktionen in Autohäusern und Kfz-Werkstätten in Berlin, Brandenburg und Sachsen.

Der neue Entgelttarifvertrag läuft bis Ende März 2023.

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