Sachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Wolfram Günther hat am Dienstag (8.6.) die Dresdner Grundwassertage 2021 eröffnet und aus diesem Anlass hervorgehoben, dass die Wasserwirtschaft in Sachsen vor dem Hintergrund von Strukturwandel und Klimaerwärmung vor überdurchschnittlich umfangreichen und komplexen Aufgaben stehe.

Zudem kündigte er an, bald eine Grundsatzkonzeption zur Wasserversorgung in Sachsen vorzulegen. Dieser Handlungsleitfaden für wasserwirtschaftliche Entscheidungen beziehe insbesondere sich ändernde Randbedingungen wie Klimawandel, Demografie und Rohwasserbeschaffenheit ein.

Günther: „Mit dem Bergbau in den Kohlerevieren Nord- und Ostsachsens wurde auch massiv in die Grundwasserverhältnisse eingegriffen. Zugleich sind gerade diese Regionen auch vom Klimawandel stark betroffen. Das ist keine ferne Zukunft, sondern reale Gegenwart. Vor diesem Hintergrund verfolgen wir das ehrgeizige Ziel eines nachbergbaulich sich weitgehend selbstregulierenden Wasserhaushaltes. Davon wollen wir nicht abweichen.“

Es brauche allerdings über Jahrzehnte etliche Milliarden Euro, um die bergbaubedingten Eingriffe im Bereich von Oberflächen- und Grundwasser zu heilen. Dies sei auch Voraussetzung für einen erfolgreichen Strukturwandel und neue Perspektiven für die Reviere, so der Minister weiter, der zudem die Kohleunternehmen und auch den Bund in der Verantwortung sieht: „Diese Aufgaben können die betroffenen Länder allein gar nicht stemmen“.

Minister Günther nannte gleichzeitig die in den Bergbauregionen vorhandenen Erfahrungen und Fachkenntnisse als eine gute Grundlage, die wasserwirtschaftlichen Herausforderungen in den Revieren erfolgreich zu meistern.

Über die Bewältigung der Bergbaufolgen hinaus nannte der Ressortchef die verschiedenen Nutzungsansprüche wie die Trinkwasserversorgung, die landwirtschaftliche Bewässerung oder auch private und gewerbliche Grundwasserentnahmen. Hier häuften sich die Nutzungskonflikte, deren Bewältigung eine präzise Grundwasserbewirtschaftung erfordere.

„Wir müssen übergreifend denken, um auch die mit dem Grundwasser in Verbindung stehenden Oberflächengewässer und ihre Auen, das heißt die grundwasserabhängigen Landökosysteme, besser zu schützen.“

Hintergrund:

Die Dresdner Grundwassertage 2021 werden durch das Dresdner Grundwasserforschungszentrum e.V. in Kooperation mit dem Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau e.V. (BWK, Landesverband Sachsen) und dem Institut für Grundwasserwirtschaft der TU Dresden veranstaltet. Der sächsische Umweltminister hat die Schirmherrschaft. Das diesjährige Thema lautet „Wasserwirtschaft unter den Bedingungen von Klima- und Strukturwandel“ und verbindet damit drei für Sachsen hochaktuelle Fragen.

 

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