Am 2. August wird jährlich des Genozids an Sinti*ze und Rom*nja während der NS-Zeit gedacht. 77 Jahre ist es nun her, dass an diesem Tag 2.897 Roma, Kinder, Frauen und Männer, in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet wurden.

Dies dürfen wir niemals vergessen. Und trotzdem gilt, wie Bundesinnenminister Seehofer festgestellt hat, Antiromaismus noch immer als Normalität. Ein Bewusstsein und die Wahrnehmung der massiven Diskriminierungen von Sinti*ze und Rom*nja in nahezu allen Lebensbereichen fehlen fast vollständig.

Die Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Katharina Krefft, dazu: „Wir dürfen die Augen nicht davor verschließen, welche Folgen diese Alltagsdiskriminierung für die Sinti*ze und Rom*nja noch heute hat. Darum ist uns die öffentliche Würdigung so wichtig – so schaffen wir Bewusstsein.“

Juliane Nagel, Sprecherin für Migration der Linksfraktion, dazu: „Der soziale Ausschluss von und Rassismus gegen Sinti*ze und Rom*nja sind nicht zu dulden! Auch aus dem Gedenken an die Vernichtung von Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten erwächst für uns die Verantwortung aktiv gegen Diskriminierung zu arbeiten und sie gleichberechtigt an unserer Gesellschaft teilhaben zu lassen.“

Aus diesem Anlass haben die Fraktion Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen beantragt, jährlich am internationalen Tag der Roma, dem 8. April, die Roma-Flagge vor dem Rathaus zu hissen.

Beide erklären: „Mit dem Hissen der Roma-Flagge am Rathaus können wir symbolisch dazu beitragen Sinti*ze und Rom*nja und deren Lebensrealitäten auch in Leipzig sichtbarer zu machen und aktiv ein Zeichen für ihre Belange setzen.“

Begriffsklärung Sinti*ze und Rom*nja:

Sinti und Roma wird für Männer verwendet (Mehrzahl), Sintize und Romnja ist die weibliche Mehrzahl. Sinti*ze und Rom*nja ist gegendert. Einzahl: Sinto und Rom für den Mann, Sintiza und Romni für die Frau.

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