Rund 730 Millionen Euro hat die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) im Jahr 2020 für die stationäre und ambulante Behandlung sowie Rehabilitation ihrer Versicherten aufgewendet. Darin enthalten sind auch Leistungen zur sozialen Teilhabe.

Denn nach Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten kümmert sich die BG BAU um eine umfassende Rehabilitation und Wiedereingliederung – sowohl beruflich als auch sozial. Sport ist dabei ein wichtiges Mittel, er motiviert die Menschen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl – wie das Beispiel des Dachdeckers Malte Mackrodt zeigt.

„Wenn du einen Unfall hattest und eine Querschnittlähmung ist die Folge, dann fällst du erstmal in ein Loch. Und du denkst, dein Leben ist zu Ende“, erinnert sich der 55-jährige Malte Mackrodt an seinen Arbeitsunfall. Der gelernte Dachdecker stürzte vor dreiunddreißig Jahren während Montagearbeiten von einem zwölf Meter hohen Gerüst. Die Diagnose: inkompletter Querschnitt. „Es war schwer, aus dem Tief zu kommen. Erst der Sport hat mir die Lebensfreude zurückgebracht. Leute, macht Sport! Nicht nur wegen der Fitness, auch für den Kopf – und du lernst Leute kennen.“

Das BG Klinikum Hamburg ist eine von neun berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken (BG Kliniken). Die Spezialisten des Zentrums für Querschnittlähmung unterstützten Malte Mackrodt nach seinem Arbeitsunfall. „Ergotherapie, Krankengymnastik, Rollstuhlfahrtraining innerhalb und außerhalb der Klinik und Sport ohne Ende. Ohne die Berufsgenossenschaft hätte ich im Leben nicht so eine Reha gehabt“, sagt Mackrodt.

Auch nach dem Aufenthalt in der Klinik unterstützte die BG BAU den ehemaligen Dachdecker, um in ein selbstbestimmtes und aktives Leben zurückzukehren. Neben Zuschüssen für den Hausbau und einer umfangreichen Beratung zur rollstuhlgerechten Hausgestaltung förderte die BG BAU vor allem seine sportlichen Aktivitäten. Zusätzlich zu einem Sportrollstuhl stellte die BG BAU Malte Mackrodt auch ein Handbike bereit. Handbikes sind Fahrräder, die durch die Armkraft fortbewegt werden. „Damit bin ich dann viele Halbmarathons gefahren. Nicht profimäßig, aber weil ich Bock drauf hatte. So kam ich viel herum, deutschlandweit, und habe viele andere Rollstuhlfahrer getroffen, mit denen ich mich austauschen konnte.“

Bei der Anschaffung von Sportgeräten und der passenden Sportausrüstung unterstützt die BG BAU gezielt und individuell ihre Versicherten. „Sport kann nach einer schweren Verletzung oder Erkrankung sehr positive Auswirkungen auf die Rehabilitation haben“, sagt Hansjörg Schmidt-Kraepelin, Hauptgeschäftsführer der BG BAU. „Hinzu kommt: Vor allem der Breitensport verbindet Menschen und trägt damit aktiv zur inklusiven Gesellschaft bei.“

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