Die sächsische Linke hat seit Mittwochmittag eine neue Bundestagsabgeordnete: Clara Bünger rückt für die langjährige Parteivorsitzende Katja Kipping in den Bundestag nach. Bünger unterschrieb am Mittwoch beim Landeswahlleiter in Kamenz die nötigen Unterlagen.

Clara Bünger sagt zu ihrer neuen Aufgabe: „Es ist mir eine Ehre, ab heute als Teil der einzigen linken Opposition im Bundestag für politische Verbesserungen in der Bundesrepublik insgesamt aber auch in Sachsen und natürlich im Erzgebirge zu arbeiten. Für eine soziale und solidarische Gesellschaft braucht es eine starke und klare Stimme, die sich gegen die Lohn- und Rentenungerechtigkeit ausspricht. Daseinsvorsorge gehört in die öffentliche Hand. Eine für alle Menschen erreichbare Gesundheitsversorgung ist jenseits der großen Städte genauso wichtig, wie ein funktionierender und gut ausgebauter Nahverkehr.

Für mich werden Grund- und Menschenrechte immer Maßstab meines politischen Handelns sein. Im Bundestag werde ich daher auch eine Stimme für die Menschenrechte derjenigen sein, denen ihre Rechte verwehrt werden und die täglich um ihre Rechte kämpfen müssen. Es muss ein Ende haben, dass Familien in Sachsen nachts aus ihren Betten gezerrt oder Schulkinder auf ihrem Heimweg abgefangen werden, um abgeschoben zu werden.

Ich möchte auch eine Stimme für alle Menschen sein, für die rechte, rassistische und antisemitische Rhetorik eine Gefahr im Alltag ist. Als Abgeordnete aus Sachsen bedeutet das insbesondere, sich für Menschen einzusetzen, die Tag für Tag für unsere Demokratie streiten.“

„Wir wünschen Clara Bünger maximale Erfolge als neue Bundestagsabgeordnete. Mit ihr zieht eine versierte Juristin und leidenschaftliche Vertreterin von Grund- und Menschenrechten in das Parlament ein. Wir möchten uns zudem bei Katja Kipping bedanken.

Nicht nur in ihren Funktionen als sozialpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion und Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestags war Katja Kipping immer eine Stimme für eine soziale Politik und gegen die Ausgrenzung von Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Wir sind uns sicher, dass sie als Senatorin erfolgreich dazu beitragen wird, die Hauptstadt sozialer zu machen.“, sagen die beiden Landesvorsitzenden von Diie Linke Sachsen, Susanne Schaper und Stefan Hartmann.

Die nachrückende Clara Bünger ist 35 Jahre alt (geboren 1986), in Freiberg aufgewachsen und ausgebildete Volljuristin. Sie kandidierte bei der Bundestagswahl 2021 auf dem fünften Platz der sächsischen Landesliste und als Direktkandidatin im Wahlkreis 164 Erzgebirgskreis I. Ihr Studium absolvierte Bünger in Leipzig. 2012 arbeitete sie in Tel Aviv in einer Kanzlei zu Fällen von Reparationszahlungen an Holocaustüberlebende.

Ihr Rechtsreferendariat in den Jahren 2013 – 2015 absolvierte sie beim Auswärtigen Amt, der internationalen Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und einer internationalen Kanzlei in Singapur. Im Jahr 2016 war Bünger Mitgründerin des Rechtshilfeprojekts Equal Rights Beyond Borders und baute den Verein und dessen Arbeit mit auf.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar