Nachdem auch die zweite Tarifverhandlungsrunde für die rund 330.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst am 22. März ergebnislos vertagt wurde, spitzt sich die Auseinandersetzung weiter zu.

Die Enttäuschung in der Verhandlungskommission über die Haltung der Arbeitgeberseite sei massiv. In Fragen der Entlastung und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie für die Aufwertung der Berufe seien nicht einmal Ansätze für Kompromisslinien gefunden worden.

„Die Verhandlungskommission des Arbeitgeberverbandes hat nicht verstanden, welche enormen Aufgabenverdichtungen unsere Kolleg/-innen täglich erleben. Wenn Vorbereitungszeit pädagogischer Arbeit als Freizeitaktivität abgetan wird, ist das eine Provokation, auf die wir antworten müssen“, sagt der Dresdner Bezirksgeschäftsführer Daniel Herold.

„Unsere Mitglieder sind wirklich verärgert und auch bereit, sich für ein gutes Verhandlungsergebnis weiter einzusetzen. Dabei sind Streiks ein letztes, aber notwendiges Mittel“, ergänzt Daniela Kocksch, ver.di Gewerkschaftssekretärin.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), alleinige Verhandlungspartnerin zur Durchsetzung der Forderungen im Bereich des Sozial- und Erziehungsdienstes, ruft deshalb für den 14. April Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes der Einrichtungen der Stadt Chemnitz und des Eigenbetriebes Kindertageseinrichtungen Dresden sowie der städtischen Kitas und Horte in Freital zum ganztägigen Streik auf.

Vorläufige Ablaufplanung für Dresden:

9 – 11 Uhr:

Kundgebung der Beschäftigten aus Dresden und Freital auf den Elbwiesen am Königsufer zwischen Augustusbrücke und Carolabrücke

Vorläufige Ablaufplanung für Chemnitz:

Kundgebung vor dem Gewerkschaftshaus, Augustusburger-Straße 31

„Mit der sehr frühzeitigen Ankündigung des Streiks wollen wir den Eltern die Möglichkeit geben, geeignete Ausweichmöglichkeiten für die Betreuung der Kinder zu finden“, sagt Herold.

ver.di fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.

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