Die stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen, Daniela Kolbe, hat angesichts der heute vom Statistischen Landesamt Sachsen veröffentlichten Verbraucherpreise für den Juli 2022 gefordert, jetzt schnell ein drittes Entlastungspaket und einen Energiepreisdeckel auf den Weg zu bringen, um insbesondere Menschen mit geringen Einkommen zu entlasten.

„Die Preissteigerungen sind enorm und belasten viele Menschen in Sachsen. Wir fordern ein drittes Entlastungspaket, das alle Haushalte erreicht, die es benötigen. Dazu gehören insbesondere Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen, aber auch Rentnerinnen und Rentner, Studierende und Erwerbslose. Aufgrund der nach wie vor niedrigeren Löhne in Sachsen, sind hier besonders viele Menschen betroffen“, sagte Kolbe.

Wie die heute vorgelegten Zahlen zeigten, seien die Energiepreise nach wie vor die größten Preistreiber. Gegenüber dem Vorjahr seien sie um 29,6 Prozent gestiegen. Darunter Gas um 37,5 Prozent und Heizöl um 85,5 Prozent. Aber auch die Preissteigerung bei Nahrungsmitteln um 15,5 Prozent sei höchst problematisch.

„Wir dürfen nicht in die Situation kommen, dass sich Menschen entscheiden müssen, ob sie sich etwas zu Essen, oder eine warme Wohnung leisten wollen. Energie muss für alle Menschen verfügbar und bezahlbar sein. Es sind gezielte Maßnahmen notwendig, um die Haushalte zu entlasten und zugleich Anreize zum Energiesparen zu setzen.

Deshalb schlagen wir als Gewerkschaften einen Energiepreisdeckel für Privathaushalte vor, der für jeden Erwachsenen und jedes Kind einen Grundbedarf für Strom und Gas festlegt. Für diese Menge soll es eine Preisgarantie geben. Für Energie, die jemand darüber hinaus verbraucht, muss dann der Marktpreis gezahlt werden“, sagte Kolbe.

Zur Finanzierung der Entlastungen müssten laut Kolbe diejenigen Unternehmen herangezogen werden, die aus der Krise übermäßig Profit machten. „Mit einer Übergewinnsteuer könnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wir wirken ungerechtfertigten Preissteigerungen entgegen und beteiligen die Unternehmen, die übermäßige Gewinne aus der Krise ziehen, an den Kosten für die Entlastungspakete. Es darf sich für Unternehmen nicht lohnen, auf dem Rücken der Verbraucherinnen und Verbraucher Krisengewinne zu machen“, sagte Kolbe.

Weitere Informationen des DGB Sachsen zum Thema „Energiepreise deckeln und Krisengewinne abschöpfen“, finden Sie unter dem folgenden Link https://sachsen.dgb.de/-/lJs

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