Noch heute leben viele Menschen, die als Kind in einer Wochenkrippe untergebracht waren, mit Bindungsängsten, Depressionen oder anderen seelischen Problemen und psychischen Erkrankungen. Betroffene können beim neuen Selbsthilfe-Treff miteinander ins Gespräch kommen.

In den 1950er Jahren konnten Babys und Kleinkinder in der DDR in sogenannten Wochenkrippen untergebracht werden – eine Betreuung von Montag bis Freitag mit Übernachtung. Diese Form der Kinderobhut wurde relativ schnell als sehr schädlich eingestuft. Die Kinder waren häufiger krank und hatten Entwicklungsverzögerungen.

Als Folge der vorschnellen und langfristigen Trennung von der Mutter, wurden große emotionale Defizite zum Beispiel in Form von Bindungsunfähigkeit, mangelndem Selbstvertrauen bis hin zu Depressionen festgestellt. Dennoch wurde die Wochenkrippe bis in die achtziger Jahre aufrechterhalten. Die Folgen haben Betroffene teilweise noch im weiteren Leben stark beeinträchtigt.

In der Selbsthilfegruppe können sich Erwachsene, die sich angesprochen fühlen, darüber austauschen, wie sie diese Zeit erlebt und aufgearbeitet haben, und sich gegenseitig dabei unterstützen.

Interessenten können sich per Mail an selbsthilfe@leipzig.de oder telefonisch an 0341 123-67555 wenden.

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