Zu den nach wie vor bestehenden Lohnunterschieden zwischen Ost und West, forderte die stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen, Daniela Kolbe, die Politik auf, endlich die notwendigen Rahmenbedingungen für die Angleichung zu schaffen.

„Die Lohnmauer zwischen Ost und West muss endlich eingerissen werden. Es ist für die Beschäftigten vollkommen unverständlich, warum sie im Osten für die gleiche Arbeit noch immer weniger verdienen als im Westen“, sagte Kolbe.

Nach aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit für den 31.12.2021 liegt der Medianlohn in Ostdeutschland 620 Euro unter dem in Westdeutschland. Der Medianlohn in Sachsen liegt sogar rund 770 Euro unter dem in Westdeutschland.

„Bei der Angleichung der Löhne in Betrieben mit Tarifvertrag sind wir schon viel weiter. Mit Tarifvertrag liegt die Grundvergütung Ost nach Daten des WSI bereits bei 97,9%. Die Beschäftigten in Sachsen sind kämpferischer geworden und nehmen die Unterschiede bei den Löhnen und Arbeitszeiten nicht mehr hin, sondern gehen zusammen mit den Gewerkschaften für eine Angleichung in die Offensive“, so Kolbe.

Jetzt müsse es aber darum gehen, dass möglichst viele Beschäftigte von den erkämpften Tarifverträgen und Verbesserungen profitieren.

„Sachsen ist bundesweit das Schlusslicht bei der Tarifbindung. Nur 43% der Beschäftigten arbeiten in einem Betrieb mit Tarifvertrag und das schlägt sich nicht nur im Portemonnaie, sondern eben auch in der Statistik nieder. Es besteht dringender Handlungsbedarf sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene, um die notwendigen Rahmenbedingungen für die Lohnangleichung Ost an West zu schaffen.

Dazu gehört, dass die Vergabe öffentlicher Mittel ausschließlich an Unternehmen mit Tarifverträgen erfolgt, dass sich Arbeitgeber nicht mehr über sogenannte OT-Mitgliedschaften aus den Tarifverträgen herausschleichen können und dass Tarifverträge einfacher für allgemeinverbindlich erklärt werden können“, sagte Kolbe.

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