In Ústí nad Labem wurde heute (8. Dezember 2022) der symbolische Startschuss für das Programm „Interreg Sachsen – Tschechien 2021-2027“ gegeben. Nachdem die EU-Kommission bereits Ende Juli das Programm genehmigt und die Finanzmittel in Höhe von 152 Millionen Euro für die grenzübergreifende Zusammenarbeit freigegeben hatte, können sich nun potenzielle Träger sächsisch-tschechischer Projekte über die Förderung beraten lassen und ihre Kooperationsprojekte vorbereiten.

„Ich freue mich, dass wir auch in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Projekten unterstützen und damit unsere gute Zusammenarbeit der letzten Jahre in den sächsisch-tschechischen Grenzregionen fortsetzen können«, so Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung. »Wir wollen das Miteinander intensivieren, die Grenzregionen lebenswerter machen und weiter zusammenwachsen lassen. Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des gemeinsamen Grenzraums sowie die Begegnung der Menschen von beiden Seiten der Grenze liegen mir dabei besonders am Herzen.“

„Insbesondere in der gegenwärtigen schwierigen Zeit zeigt sich es deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Staaten ist. Kommunikation, Wissens- und Erfahrungsaustausch, gemeinsame Problemlösungen, persönliche Begegnungen und ständiges Kennenlernen sind der Schlüssel zur Stärkung der gegenseitigen Zugehörigkeit der Länder in Europa.

Als Musterbeispiel für die grenzübergreifende Zusammenarbeit und unmittelbare Problemlösung in jüngster Zeit betrachte ich den gemeinsamen Einsatz von Feuerwehreinheiten bei der Brandbekämpfung auf beiden Seiten der Nationalparks, die Böhmische und die Sächsische Schweiz. Ich begrüße daher auch die Fortsetzung der Unterstützung in diesem Bereich“, so Radim Sršeň, Stellvertreter des Ministers für regionale Entwicklung der Tschechischen Republik.

„Ich freue mich, dass dank des sächsisch-tschechischen Kooperationsprogramms neue Partnerschaften über die Grenze hinweg entstanden sind und langfristig weiter ausgebaut werden, die glücklicherweise nicht mehr ein Hindernis, sondern ein Bindeglied in der Entwicklung des gemeinsamen Grenzraums ist.“

Die Förderschwerpunkte des Interreg-Programms Sachsen-Tschechien der nächsten Jahre liegen in den Bereichen Klimawandel, Nachhaltigkeit, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständischer Unternehmen, Bildung und lebenslanges Lernen, Kultur und nachhaltiger Tourismus, Verbesserung der Zusammenarbeit der Verwaltungsstellen sowie Aufbau gegenseitigen Vertrauens durch Begegnungen und Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern.

Wie schon bei den Vorgängerprogrammen müssen die geförderten Vorhaben von Kooperationspartnern aus Sachsen und Tschechien gemeinsam entwickelt und umgesetzt werden. Antragsteller können zum Beispiel Vereine und Kommunen sein, aber auch Unternehmen, Hochschulen oder Behörden. Projektanträge können voraussichtlich ab Januar 2023 bei der Sächsischen Aufbaubank eingereicht werden.

Das Programmgebiet des Interreg-Programms erstreckt sich auf sächsischer Seite auf die Landkreise Vogtlandkreis, Zwickau, Erzgebirgskreis, Mittelsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz sowie die Kreisfreien Städte Dresden und Chemnitz. Auf der tschechischen Seite gehören die Bezirke Karlovarský kraj, Ústecký kraj und Liberecký kraj zum Fördergebiet.

Die Europäische Union stellt für das Programm rund 152,4 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) zur Verfügung.

Hintergrund:

In der Förderperiode 2014-2020 wurden aus dem Vorgängerprogramm 162 Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 149 Millionen Euro bewilligt. Die Verwaltungsbehörde des Programms hat ihren Sitz im Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung.

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