Die Beschäftigten des Unilever-Werkes in Auerbach können sich über ein deutliches Lohnplus freuen. Gestern gelang der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nach einem langen Verhandlungstag ein neuer Tarifabschluss. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten steigen um mindestens 210 Euro. Dazu wird eine Inflationsprämie von 1.000 Euro gezahlt.

Dem Tarifabschluss ging ein Warnstreik in der letzten Woche voraus. Die Erhöhung erfolgt in zwei Schritten. Zum März 2023 steigen die Entgelte für alle Beschäftigten um monatlich 150 Euro. Die Forderung nach einem Festgeldbetrag für alle, war eine zentrale Forderung der NGG.

Zum 1. September 2023 erfolgt ein weiteres Lohnplus von 2 %. Damit steigt der Lohn einer Facharbeiterin bzw. eines Facharbeiters um 210 Euro. Der Tarifvertrag läuft ein Jahr bis zum 28.Febraur 2024. Dann wird neu verhandelt. Für Auszubildende werden die Vergütungen um 100 Euro erhöht.

Mario Schädlich, Mitglied der NGG-Verhandlungskommission und Vorsitzender des Betriebsrates, freut sich für die rund 190 Beschäftigten, die in Auerbach Suppen und Soßen herstellen, unter anderem die Marke Knorr: „Wir haben was richtig Gutes für unser Werk erreicht. Mit dem Festgeldbetrag werden vor allem die unteren Lohngruppen gestärkt. Das ist sehr wichtig. Gut ist auch, dass der Tarifvertrag nur ein Jahr läuft. Dann wird wieder neu verhandelt.“

Olaf Klenke, Verhandlungsführer der NGG erklärt: „Dieser Abschluss war nicht einfach. Erst ein entschlossener Warnstreik brachte Bewegung rein. Das war nötig und zeigt zugleich: Kämpfen lohnt sich! Mit dem vereinbarten Lohnplus bauen wir zudem weiter die Lohnlücke zum Westen ab. Und in einem Jahr geht es schon weiter.“

Vor dem Abschluss beim Unilever-Werk in Auerbach war es der NGG bereits in anderen Betrieben der sächsischen Ernährungsindustrie gelungen, deutliche Lohnsteigerungen durchzusetzen. Oftmals hier auch mit Streiks. Als nächstes stehen die Tarifverhandlungen für die sächsischen Brauereien an. Hier laufen die Tarifverträge Ende April aus.

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